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Fund. Waffen, Waffenteile und viel Munition wurden beschlagnahmt.

© Polizei

Mutmaßlicher Islamist festgenommen: Scharfe Waffen und Munition gefunden

Acht scharfe Schusswaffen fanden die Ermittler bei einem 27-Jährigen, der bereits im Zusammenhang mit Drogendelikten und dem Besuch einer „staatsschutzrelevanten“ Moschee aufgefallen war.

Berlin - Mehrere Dutzend Polizisten haben in der Nacht zu Mittwoch vier Gebäude in Berlin durchsucht – aus Sorge vor einem islamistischen Anschlag. Die Polizei fand dabei viele scharfen Waffen, Gewehre und Pistolen, sowie 20 bis 30 Kisten scharfe Munition. Ein 40-Jähriger wurde festgenommen.

Festnahme nach mehrmonatigen Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei Berlin

Gegen ihn wurde am Abend Haftbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes erlassen. Die Objekte lagen in den Bezirken Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf, die Festnahme erfolgte in Kreuzberg. Die Polizei veröffentlichte zwei Fotos, die die Waffen zeigen. Auf einem Bild sind zwei kleinere Maschinenpistolen zu sehen, das andere zeigt zahlreiche Kunststoffkisten mit Tausenden Patronen verschiedener Größen für Gewehre und Pistolen.

Die Festnahme ist nach offiziellen Angaben „das Ergebnis gemeinsamer mehrmonatiger Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei Berlins“ gegen einen 40-jährigen Mann. Dieser hat die türkische und die deutsche Staatsangehörigkeit, er steht im Verdacht, dem islamistischen Umfeld zugehörig zu sein. Darauf kam die Polizei, weil der Mann eine Moschee besuchte, die „staatsschutzrelevant“ ist, wie ein Polizeisprecher sagte. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die As-Sahaba-Moschee in der Weddinger Torfstraße. Diese wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Hier sollen sich radikale Salafisten treffen.

Kombination aus Moscheen, Drogen und scharfen Schusswaffen

Auf die Spur kam die Polizei dem türkischstämmigen Mann Ende Juni nach der Festnahme eines Drogenhändlers. Bei dem 27-Jährigen wurden acht scharfe Schusswaffen mit mehreren Hundert Schuss Munition gefunden. Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei dann auf den 40-Jährigen, der offenbar scharfe Waffen hortete, die teilweise sogar dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen. Wegen der Besorgnis, dass diese für Anschläge genutzt werden könnten, hatte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen an sich gezogen.

„Nachdem aktuell eine gesteigerte Gewaltbereitschaft erkennbar wurde, entschied man sich zur Festnahme“, teilte die Polizei mit. Wie ein Sprecher sagte, gebe es keine Hinweise auf eine Anschlagsplanung durch den 40-Jährigen oder eine Person in dessen Umfeld. Die Drohungen galten seinem familiären Umfeld. „Die Kombination aus Moscheen, Drogen und scharfen Schusswaffen hatte für uns höchste Sensibilität zur Folge“, sagte ein Polizeisprecher. „Wir mussten schnell handeln.“ HA

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