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Langstreckenflüge: Preiswert nach Singapur

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup rechnet nach den bisherigen Rekordwerten nur noch mit abgeschwächtem Passagierzuwachs. Wachstum lasse sich künftig nur mit neuen Langstrecken generieren, um die man sich verstärkt bemüht.

Berlin - Ein erster Erfolg ist die neue Verbindung von Tegel nach Singapur, die am Mittwoch vom Billigflieger Scoot eröffnet wurde. Die Tochter von Singapore Airlines fliegt viermal pro Woche zu Kampfpreisen. Bis Monatsende ist der einfache Flug nach Singapur ab 175 Euro zu haben, die Umsteigeverbindung etwa nach Sydney ab 265 Euro. Die Langstrecke ist „etwas, das wir brauchen“, sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Er hofft, dass die neue Verbindung auch ein Signal für andere Fluggesellschaften ist. Die Airlines seien gut beraten, schon jetzt zu kommen, damit sie bei der BER-Eröffnung die Nase vorn haben, betonte der Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft, der Brandenburger Staatssekretär Rainer Bretschneider.

„Wir haben den Ehrgeiz, beginnend in Tegel, ein Angebot zu schaffen, das attraktiv ist und direkte Verbindungen gewährleistet“, sagte Lütke Daldrup. Besonders interessant sind der asiatische und der nordamerikanische Markt. Allerdings sieht der Flughafenchef in Tegel kaum noch Wachstumsmöglichkeiten. Der Airport könne nicht mehr bewältigen als die derzeit knapp 22 Millionen Jahrespassagiere, sagte er am Dienstag vor Mitgliedern des Luftfahrt-Presse-Clubs (LPC).

41 Millionen Passagiere erwartet

Auch am BER sieht er vorerst nur jährliche Steigerungsraten von rund drei Prozent, weil das Potential der Billigflieger bereits ausgeschöpft sei. Der BER werde nach dem Bau des Terminals 2 im Oktober 2020 mit einer Kapazität von rund 41 Millionen Passagieren an den Start gehen. Die in Tegel tätigen Airlines sollen in zwei Gruppen im Abstand von zehn bis 14 Tagen umziehen. Eine Eröffnungsfeier „mit viel Prunk und Pomp“ gibt es nicht.

Ab 2020 soll die Leistung des Hauptterminals durch „professionellere Prozesse“ und den Einbau von zwei weiteren Gepäckbändern gesteigert werden. Gleichzeitig ist der Bau des Terminals 3 geplant. Dass – wenn Tegel tatsächlich geschlossen wird – nur noch zwei Start- und Landebahnen zur Verfügung stehen, beunruhigt Lütke Daldrup nicht. Die seien auf bis zu 55 Millionen Passagiere ausgelegt. Bis 2040 reiche das aus.

Rainer W. During

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