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ARCHIV - 18.10.2023, Brandenburg, Heinersdorf: Ein Auto fährt eine Eichenallee entlang. Die Bäume an dieser Straße in Ostbrandenburg sind über 100 Jahre alt. In Brandenburg wird neues Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen aufgebaut. (zu dpa: «Brandenburg baut neues Kompetenzzentrum für Erhalt von Alleen auf») Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Patrick Pleul

Update

Neues Alleenkonzept für Brandenburg : Bis 2028 sollen rund 20.000 Bäume gepflanzt werden

Insgesamt 36 Maßnahmen umfasst die neue „Alleenkonzeption 2030“ des Landes. In den letzten Jahren sind viele Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt worden.

Von
  • Monika Wendel, dpa
  • Yvonne Jennerjahn (epd)

| Update:

In Brandenburg soll ein neues Konzept zur langfristigen Sicherung der Alleen beitragen. In der am Dienstag vom Kabinett beschlossenen „Alleenkonzeption 2030“ seien insgesamt 36 Maßnahmen festgelegt, teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit. Unter anderem sei geplant, in den Jahren 2024 bis 2028 rund 20.000 Bäume in Alleen und Baumreihen an Straßen und Wegen zu pflanzen.

Trotz vorhergehender Programme und der Pflanzung von Alleebäumen im Umfang von mehr als 200 Kilometern habe Brandenburg seit 2006 rund 600 Kilometer Alleen verloren, hieß es. Gut 90 Prozent dieser Alleebäume hätten aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen. Derzeit gebe es im Bundesland rund 1.740 Kilometer Alleen an Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften. Von den rund 420.000 Straßenbäumen seien rund ein Drittel Alleebäume. Mehr als 70 Prozent der Alleebäume sind den Angaben zufolge älter als 80 Jahre alt.

Für die Etablierung eines Alleen-Kompetenzzentrums bis Ende des Jahres stünden insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung, hieß es. Für die neue Konzeption sei zudem eine landeseinheitliche Alleendefinition erarbeitet worden. Kern sei die Festlegung, dass die ästhetische Wirkung, der kulturhistorische Wert sowie die ökologische Bedeutung einer Allee oder Baumreihe bereits ab einer Mindestlänge von 100 Meter einsetzen.

Hauptproblem sind fehlende Flächen

Hauptproblem beim Erhalt der Alleen seien fehlende Flächen, hieß es. Zur Verkehrssicherheit würden Bäume unter anderem mit viereinhalb Metern Abstand vom Fahrbahnrand gepflanzt. Für eine einen Kilometer lange Allee werde so mehr als ein Hektar Fläche benötigt.

Der Naturschutzbund Nabu kritisierte die Alleen-Konzeption als unzureichend. Sie könne „nur ein erster Schritt“ sein. Ohne eine bessere personelle Ausstattung des Landesbetriebes Straßenwesen im Bereich Alleen werde das Ziel der Neupflanzung von 20.000 Bäumen in den kommenden fünf Jahren nicht erreichbar sein, teilte der Nabu am Dienstagabend mit. Das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern sei Brandenburg voraus und habe etwa zuständiges Personal bereits aufgestockt. Der Nabu kritisierte zudem die starren Abstandsregelungen von 4,50 Metern bei Nach- und Neupflanzungen und forderte hier mehr Flexibilität. (epd/dpa)

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