zum Hauptinhalt
Nach der Protestaktion im September kamen 20 Verdächtige in Gewahrsam.

© dpa / Patrick Pleul/dpa

Update

Nach Blockade von Kraftwerk Jänschwalde: Zwei Aktivisten in Cottbus vor Gericht

Eine Mann und eine Frau müssen sich am Donnerstag vor dem Amtsgericht verantworten. Die Vorwürfe lauten Nötigung, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.

| Update:

Zwei Beteiligte der Blockade des brandenburgischen Braunkohlekraftwerks Jänschwalde müssen sich am Donnerstag (8.30 Uhr) vor dem Amtsgericht in Cottbus verantworten. In dem beschleunigten Verfahren werde ihnen Nötigung, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch vorgeworfen, teilte ein Gerichtssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch auf Anfrage mit. Der Mann und die Frau hätten noch keine Angaben zu ihrer Identität gemacht.

Ein Sprecher des Amtsgerichts sagte vor Prozessbeginn, es sei nicht abzusehen, ob es am Donnerstag zu einer Entscheidung komme. Unklar blieb ihm zufolge auch, ob die beiden Angeklagten, die in Untersuchungshaft sitzen, Aussagen machen. Mit größeren Störungen des Prozesses rechnete der Gerichtssprecher in Cottbus nicht.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst Haftbefehle gegen 18 Frauen und Männer beantragt, weil sie ihre Identität nicht preisgeben wollten. Später hätten die meisten dann Angaben zur Identität gemacht und seien auf freien Fuß gesetzt worden, hieß es.

Bei der mehr als zehn Stunden andauernden Protestaktion gegen Kohleverstromung waren nach Polizeiangaben am 19. September mehr als 20 Tatverdächtige in Gewahrsam genommen worden. Mehrere Frauen und Männer hatten sich zuvor an Gleisen und Förderbändern angekettet. Infolge der Blockaden mussten nach Angaben des Energiekonzerns Leag zwei der vier Kraftwerksblöcke mit jeweils 500 Megawatt Leistung vom Netz genommen werden.

Die Gruppe der Aktivisten verteidigte in einer Mitteilung „radikale Aktionen“ als Protest gegen wachsende Umweltzerstörung. Sie beruft sich nach eigenen Angaben auf „den rechtfertigenden Notstand, der angesichts der rasanten Erhitzung der Atmosphäre besteht“. (epd/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false