Kind getötet, um Mutter zu bestrafen: Vater aus Brandenburg nun wegen Mord verurteilt – statt Totschlag

Es war doch Mord! Ein 51-jähriger Mann aus Doberlug-Kirchhain wurde am Dienstagnachmittag vom Landgericht Cottbus zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte am 18. April 2021 seine fünfjährige Tochter getötet.

Dafür war er im Dezember 2021 von der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts zu 14 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Das Gericht hatte damals keine Mordmerkmale erkennen können. Die Mutter des Kindes legte daraufhin Revision ein – und der Bundesgerichtshof gab ihr Recht.

Mutter fand das tote Kind

In dem neuen Verfahren hielt die 2. Große Strafkammer des Landgerichts nun sowohl das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe als auch das der Heimtücke für erfüllt, wie ein Sprecher des Landgerichts dem Tagesspiegel sagte: „Das Motiv des damals 49-Jährigen war, dass er die Mutter der gemeinsamen Tochter dafür bestrafen wollte, weil sie ihn verlassen hatte. Und ein fünfjähriges Kind, das von seinem Vater gebadet wird, rechnet wohl kaum damit, dass dieser es töten will.“

Der Mann, den Nachbarn und Freunde als liebevoll und unauffällig beschrieben, hatte das Kind zunächst in der Wanne ertränken wollen. Als das kleine Mädchen dann noch Lebensfunktionen zeigte, erdrosselte er es mit einem Kabel und versuchte, sich danach selbst umzubringen. Die Mutter, die schon längere Zeit getrennt von ihrem Ehemann lebte, hatte ihr Kind tot im Kinderzimmer des Einfamilienhauses gefunden, wo das Mädchen jeden zweiten Sonntag bei seinem Vater verbrachte.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verurteilte äußerte sich nicht dazu, ob er Revision beantragen wird, wofür er eine Woche lang Zeit hat.