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Guter Asphalt durch den Wald

© Jörn Hasselmann

Mit dem Rad zur Autofabrik: Neuer Weg von Erkner zu Tesla in Grünheide eröffnet

Ein Jahr nach Eröffnung der Tesla-Fabrik kommt man nun auch per Rad dorthin. Für eine Million Euro wurde ein Radweg nach Erkner durch den Wald asphaltiert. Eine Probefahrt.

Man muss ihn kennen oder nachfragen: Ausgeschildert ist der neue Radweg von Erkner zur Fabrik des US-Autokonzerns Tesla in Grünheide noch nicht. Auch Google Maps kennt ihn noch nicht. Beim bekannten Tourenplaner „komoot.de“ ist nicht einmal die Brücke über die Autobahn drin.

Vor einigen Tagen ist der 2,5 Kilometer lange Weg von der Gemeinde Erkner eröffnet worden, Baubeginn war im September des vergangenen Jahres. Er führt mitten durch den Wald, in alten Karten ist sein Verlauf als „Alte Poststraße“ eingezeichnet. Doch die war bislang ein reiner Forstweg, unzumutbar für Pendler. Wer von Erkner zur Fabrik wollte, musste große Umwege fahren.

Guter Asphalt führt nun zwischen Erkner und Grünheide durch den Wald.
Guter Asphalt führt nun zwischen Erkner und Grünheide durch den Wald.

© Jörn Hasselmann

Sowohl Tesla als auch der Landkreis wollten eine direkte Anbindung an den S- und Regionalbahnhof Erkner, schon um den Autoverkehr der mittlerweile 10.000 Beschäftigten etwas einzudämmen. Tesla baute auf eigene Kosten mehrere hundert Meter zwischen der Autobahn und dem Werksgelände, den Rest übernahm der Landkreis. Vorteilhaft war, dass aus DDR-Zeiten eine schmale Brücke direkt am heutigen Werksgelände existierte, die der Radweg nun nutzt. Eine ältere Erknerin berichtete, dass die Brücke früher nur von Forstleuten benutzt worden sei.

Das Stück zwischen Werk und Autobahn zahlte Tesla.
Das Stück zwischen Werk und Autobahn zahlte Tesla.

© Jörn Hasselmann

Der Kreis Oder-Spree gab gut eine Million Euro aus. Eine Beleuchtung, wie früher mal gefordert, gab es dafür natürlich nicht. Und die Breite ist mit etwa 2,5 Metern nicht üppig. Wenn zwei Spaziergänger unterwegs sind, müssen Radler klingeln. In Berlin gelten für Radschnellwege drei Meter im Einrichtungsverkehr und mindestens vier Meter im Zweirichtungsverkehr als Standard. Immerhin wurde eine sogenannte Wurzelsperre eingebaut, eine Folie, die Baumwurzeln daran hindern soll, den Asphalt aufzubrechen.

Die labberige Folie ist eine „Wurzelsperre“ gegen Asphaltaufbrüche.
Die labberige Folie ist eine „Wurzelsperre“ gegen Asphaltaufbrüche.

© Jörn Hasselmann

Ein kurzes Stück nutzt der Weg die frisch asphaltierte Dorfstraße des Ortsteils Karutzhöhe, mitten im Wald. Der Radweg ist die erste Infrastrukturmaßnahme im Umfeld des Tesla-Werks, teilte der Landkreis mit. Man hoffe, dass möglichst viele Beschäftigte nun die Kombination Fahrrad und Bahn für den Arbeitsweg nutzen. Insgesamt sind es mit dem Rad etwa 4,5 Kilometer.

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In Erkner müssen sich Radfahrer dann in den Autoverkehr zwängen, Infrastruktur gibt es kaum. Die örtlichen Grünen hatten bereits vor zwei Jahren vorgeschlagen, die Ernst-Thälmann-Straße als Fahrradstraße zu nutzen. Zudem fordern die Grünen eine neue Brücke über das Flakenfließ, parallel zu den Bahngleisen. Dies würde die Strecke zum Bahnhof für Radfahrer deutlich verkürzen. Erkners Bürgermeister Henryk Pilz kennt die Probleme: „Die Stadt steht vor der Herausforderung, Fahrradfahrer mit guten Verkehrslösungen durch Erkner an den Startpunkt des Radwegs zu bringen.“

Der frühere Brandenburger Verkehrsminister Jörg Vogelsänger lobt den Tesla-Radweg aber auch für Touristen und Bewohner Erkners: „Eine ideale Strecke für Zweirad-Fans, die in Richtung Süd-Osten touren wollen“, schreibt der SPD-Abgeordnete auf seiner Internetseite.

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