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Hans-Christoph Berndt, Fraktionsvorsitzender der AfD.

© dpa/Sebastian Gollnow

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Landtagswahlkampf in Brandenburg: Berndt will für AfD als Spitzenkandidat antreten

Bei den Rechtspopulisten bahnt sich ein Zweikampf an. Auch die Landesvorsitzende Birgit Bessin hat bereits Anspruch auf die Spitzenkandidatur angemeldet.

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AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt will bei der Brandenburger Landtagswahl im kommenden Jahr als Spitzenkandidat für die AfD antreten. Daher werde er auf dem Landesparteitag der AfD für den Listenplatz 1 zur Landtagswahl kandidieren, kündigte Berndt am Dienstag an. Der AfD-Landtagsabgeordnete Felix Teichner wies als Beisitzer im Landesvorstand allerdings darauf hin, dass auch die Landesvorsitzende Birgit Bessin bereits Anspruch auf die Spitzenkandidatur angemeldet habe.

Weitere Aspiranten für die Spitzenkandidatur gebe es bislang nicht, berichtete Teichner. Auch ein Termin für den Landesparteitag sei noch nicht festgelegt. Berndt räumte ein, dass er seine Kandidatur für den Listenplatz 1 nicht mit dem Vorstand abgesprochen habe. Er erhielt aber zumindest Unterstützung von Teichner: „Hans-Christoph Berndt ist ein kluger Kopf und hervorragend geeignet“, sagte das Vorstandsmitglied.

Unterstützung aus Potsdam

Auch der Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Cottbus, Jean-Pascal Hohm, stellte sich hinter Berndt. Mit dieser Kandidatur unterstreiche die Brandenburger AfD ihren Anspruch, im kommenden Jahr die Machtfrage stellen zu wollen, sagte Hohm laut Mitteilung. „Unser Ziel ist es, die Landtagswahl zu gewinnen, Regierungsverantwortung zu übernehmen und Dr. Christoph Berndt zum Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg zu machen.“

Weitere Unterstützung kam vom Potsdamer Kreisverbands-Vorsitzenden Dennis Hohloch, der auch als Parlamentarischer Geschäftsführer in der Landtagsfraktion arbeitet. „Ich denke, dass Dr. Berndt auch der einzige Kandidat in diesem Landesverband ist, der dieser Position gewachsen ist“, sagte Hohloch. Berndt habe in der Fraktion außerordentliche Führungsstärke gezeigt, meinte er. „Trotz der unterschiedlichen Zwistigkeiten, die es gibt in Landesverbänden und Parteien, strahlt dies nicht auf die Fraktionsarbeit aus.“

AfD lag bei Umfrage vorn

Die AfD lag in Brandenburg in der jüngsten Wahl-Umfrage im Juli bei der Sonntagsfrage vorn. Im September kommenden Jahres wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Berndt ist seit 2020 Fraktionsvorsitzender der AfD im Brandenburger Landtag. Er ist auch Gründer und Vorsitzender des Vereins Zukunft Heimat, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird.

Bessin gilt als Vertraute des früheren Landes- und Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz, dessen Parteimitgliedschaft vom Bundesvorstand annulliert wurde. Grund war, dass Kalbitz seine frühere Mitgliedschaft in der inzwischen verbotenen rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) sowie bei den Republikanern verschwiegen haben soll. Kalbitz bestreitet eine Mitgliedschaft in der HDJ. (dpa)

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