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Blick am Freitag 17.03.2023 im Ostseebad Sellin Landkreis Vorpommern Rügen auf Bauarbeiter die auf einer Baustelle Beton gießen.

© imago/BildFunkMV/imago

Krise am Bau: Brandenburger Handwerk leidet unter Umsatzeinbußen

Die Stimmung bei Handwerksbetrieben in ganz Brandenburg ist schlecht. Auch infolge der Stagnation beim Wohnungsbau sind die Auftragsbücher der Firmen leer. Gefordert wird nun auch staatliche Unterstützung.

Die Stimmung im Handwerk in Brandenburg hat sich auch als eine Folge der Krise am Bau weiter eingetrübt. Nach einer Konjunkturumfrage für das erste Quartal verschlechterten sich die Geschäftslage und die Aussichten der Betriebe, wie die Handwerkkammern am Donnerstag mitteilten. Der Verbraucher sparten wegen steigender Mieten und hoher Lebenshaltungskosten an handwerklichen Leistungen, zudem stagniere der Neubau, sagte der Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg und Chef der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst.

„Das Handwerk benötigt dringend Investitionsanreize und Planungssicherheit, um aus der Stagnation zu kommen“, sagte Wüst. Bislang spiegelten sich die negativen Zahlen nicht in einem stärkeren Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Baugewerbe wider. Doch die Aussichten seien düster, wie eine Umfrage unter 3000 Betrieben im Kammerbezirk Potsdam zeige, zu dem neben der Landeshauptstadt und Brandenburg/Havel auch die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Teltow-Fläming gehören.

Schlechtester Wert der letzten zehn Jahren

Die aktuelle Geschäftslage wird nur noch von 79,7 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk Potsdam als gut oder befriedigend eingeschätzt. Das ist der schlechteste Wert der letzten zehn Jahre und mehr als sieben Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Auch die Auftragslage hat sich negativ entwickelt. 13 Prozent der Betriebe berichten von gestiegenen, 28 Prozent hingegen von gesunkenen Auftragseingängen. 21 Prozent der Handwerker in Westbrandenburg geben an, höhere Umsätze erzielt zu haben. 33 Prozent berichten hingegen von Rückgängen. Besonders rückläufig ist die Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe.

In Südbrandenburg waren 70,8 Prozent der befragten Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden. „Vieles deutet darauf hin, dass es für die Lausitzer Betriebe ein schwieriges Jahr wird“, so die Handwerkskammer Cottbus. Nicht nur die Kammern, auch die CDU-Landtagsfraktion forderte bessere politische Unterstützung. Sie trete für eine kostenlose Meisterausbildung und einen Bürokratieabbau ein. (mit dpa)

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