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Alle mal einpacken. Ihren Weihnachtsbaum holen sich viele Städter bevorzugt am dritten Adventswochenende.

© dpa

Brandenburg: Klarer Fall für die Säge

In Brandenburgs Wäldern kann sich jeder am Wochenende bei offiziellen Terminen seinen Baum aussuchen

Potsdam - An diesem Wochenende beginnt in den brandenburgischen Wäldern wieder die Zeit des Schlagens, Sägens und Schneidens. Lagerfeuer weisen den Weg zu den begehrten Plätzen, wo schon Glühwein und eine Wildsuppe auf die Ausflügler warten. Netze und Schnüre liegen bereit, um den Baum auf dem Autodach oder im Kofferraum in die Wohnungen oder zumindest erst einmal auf die Terrasse oder den Balkon zu befördern.

Ihren Weihnachtsbaum holen sich vor allem die Städter eben bevorzugt am 3. Adventswochenende. Rund um Berlin gibt es Kiefern, Schwarzkiefern, Fichten und Douglasien und das entsprechende Schmuckreisig frisch aus dem Wald. Allerdings ist dieser Erwerb nur zu den offiziellen Terminen und auf ausgewählten Flächen möglich. Wer beim eigenmächtigen Absägen eines Baumes erwischt wird, zahlt eine Ordnungsstrafe von mindestens 80 Euro. Diese kann je nach Schwere des Diebstahls aber auch viel höher ausfallen.

Die Zahl der Orte fürs Baumschlagen in Brandenburg hat sich allerdings gegenüber den Vorjahren erheblich verringert. Standen in den 1990er-Jahren noch mehr als 150 Veranstaltungen im ganzen Dezember auf dem Programm, sind davon diesmal nur rund 20 übrig geblieben. Hier spiegeln sich die veränderten Eigentumsverhältnisse wider. Nach eigenen Angaben bewirtschaftet der Landesbetrieb Forst Brandenburg nur noch rund 270 000 Hektar Fläche, was einem Viertel der Brandenburger Wälder entspricht. Der große Rest gehört Privatbesitzern, Kommunen, Stiftungen und der Kirche. „Außerdem gibt es keine Kahlschlagwirtschaft mehr“, heißt es vom Landesbetrieb. „Auf großen Flächen werden kaum noch gleichaltrige Kulturen angelegt. Der Wald soll sich unter dem schützenden Dach der Altbäume durch Selbstaussaat natürlich verjüngen.“

Hier werden die Förster dann auch auf der Suche nach geeigneten Weihnachtsbäumen fündig. Der zuständige Forstminister Jörg Vogelsänger (SPD) findet diese Idee ganz praktikabel. „Diese Bäume sind vielleicht nicht alle ganz gerade gewachsen, dafür aber halten sie lange.“ Private Waldbesitzer beteiligen sich nur in geringer Zahl an den öffentlichen Weihnachtsbaumaktionen.

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