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Beisetzung in Berlin: Keira wird beigesetzt

Berlin nimmt Abschied von der 14-Jährigen, die mutmaßlich von einem Mitschüler erstochen wurde.

Berlin - Als die Mutter nach Hause kam, fand sie ihre blutüberströmte Tochter in der gemeinsamen Berliner Wohnung. Mediziner schafften es nicht mehr, die 14-Jährige zu retten. Von den vielen Messerstichen hatte einer ins Herz von Keira getroffen. Genau einen Monat nach ihrem gewaltsamen Tod wird die Schülerin an diesem Samstag nun auf dem Friedhof St. Andreas-St. Markus in Alt-Hohenschönhausen beigesetzt.

Die Frage nach dem Warum der grausigen Tat steht weiter im Raum. Wenige Tage nach dem tödlichen Angriff wurde ein 15 Jahre alter, deutscher Mitschüler als Verdächtiger in der Wohnung seiner Eltern festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft. Der 15-Jährige gestand, das Mädchen am 7. März erstochen zu haben. Beide kannten sich und waren laut Staatsanwaltschaft in der Wohnung des Mädchens verabredet.

Inzwischen gingen die Ermittler davon aus, dass es „eine schon länger geplante Tat“ war, sagt Staatsanwaltschafts-Sprecher Martin Steltner. Wegen des jugendlichen Alters werde das Verfahren gegen den Schüler zwar besonders beschleunigt, doch eine Anklage sei noch offen. Der Haftbefehl lautete auf Totschlag. Dass ein so junger Verdächtiger in U-Haft kommt, ist eher selten. Begründet wurde dies mit Verdunkelungsgefahr.

Die Tat hatte Entsetzen ausgelöst und viele Menschen erschüttert. Die große Anteilnahme habe sie überwältigt und ihr Kraft und das Gefühl gegeben, mit der Trauer nicht allein zu sein, hatte Keiras Mutter in einem Brief mitgeteilt. Zugleich bat die Frau darum, dass zu der Trauerfeier nur die Menschen kommen sollten, die ihre Tochter gekannt haben. Alle anderen könnten zu einem späteren Zeitpunkt am Grab auf dem evangelischen Friedhof Abschied nehmen.

Keira sei an ihrer Schule Grüner Campus Malchow sehr beliebt gewesen, erinnert sich die Mutter. Ihre Tochter habe sich dort gut aufgehoben gefühlt. Viele Mitschüler würden Keira vermissen. Mehrere Psychologen betreuten die fassungslosen und traurigen Jugendlichen. Direktor Thomas Barthl hatte gesagt, es gebe Fragen, die keiner beantworten könne. Das Mädchen trainierte auch beim Berliner TSC. Die Eisschnellläuferin war zuletzt im Januar in ihrer Altersklasse Berliner Meisterin über 1500 Meter geworden. Auch ihr Verein hatte sich bestürzt über den Tod der Sportlerin gezeigt. Vor der Eisschnelllauf-Halle hatten Menschen rote und weiße Rosen und Kerzen als Zeichen der Anteilnahme aufgestellt. (dpa)

Jutta Schütz

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