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Auch groß. Wolfgang Richter mit einem rund 1,80 Meter langen Wels.

© dpa

Brandenburg: Kein Anglerlatein

Ein Spree-Fischer hat einen 2,25 Meter großen Wels gefangen. Jetzt soll der Raubfisch untersucht werden

Alt-Schadow - Da staunen selbst die Experten: Der 2,25 Meter lange und 67 Kilogramm schwere Wels den ein Brandenburger Fischer vor rund zwei Wochen aus der Spree gezogen hat, soll wissenschaftlich untersucht werden. „Das ist schon gigantisch. Wolfgang Richter von der Spreewaldfischerei Alt-Schadow (Dahme-Spreewald) hat wahrscheinlich den Fisch seines Lebens gefangen“, zeigte sich auch der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin am Montag beeindruckt. In seinen 42 Berufsjahren seien Richter zwar über 700 Welse ins Netz gegangen. Selbst die Größten seien aber nicht schwerer als 50 Kilogramm gewesen, was für normale Verhältnisse schon kapital sei, so der Verband in einer Erklärung.

Wolfgang Richter fing seinen Rekordwels in der Reuse im Neuendorfer See. „Da ist man schon überrascht“, sagte Richter, der selbst 1,75 Meter groß ist. Nun will das Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow den Riesenfisch wissenschaftlich untersuchen und dessen Alter bestimmen. Anschließend soll ein österreichischer Tierpräparator den Spree-Wels konservieren. „Wir werden ihn dann in unseren Verkaufsraum hängen“, sagte Berufsfischer Richter.

Laut Landesfischereiverband hat sich der Wels-Bestand in den märkischen Gewässern in den vergangenen Jahren deutlich vergrößert. Der Grund sei möglicherweise der Klimawandel, sagte Geschäftsführer Lars Dettmann. Dank der milderen Temperaturen könnten die auch Waller genannten Tiere mehr Nachwuchs durchbringen. Außerdem werden erwachsene Tiere älter – und größer. Welse wachsen ihr ganzes Leben lang.

Flusswelse sind Raubfische und ernähren sich von anderen Fischen, sie fressen aber auch kleine Wasservögel und Säugetiere. Vor einem Jahr hatte ein Freizeit-Angler in Niedersachsen einen gewaltigen Wels-Fang gemacht, der dem Brandenburger allerdings um einiges nachsteht. Er angelte aus einem Kiessee einen 1,83 Zentimeter langen und 42,6 Kilogramm schweren Wels. Einige Wochen später fischte ein Angler aus Baden-Württemberg dann einen 2,16 Meter langen Wels aus dem Neckar. Ein Rekordwels, wie der aktuell in der Spree gefangene, könne aber auch mühelos ausgewachsene Enten, Gänse oder junge Biber verspeisen, sagte Dettmann. Und Badegäste? „Schwimmer müssen sich keine Sorgen machen“, versicherte der Fischereiexperte. Heiko Prengel

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