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Künftig sollen Züge die Tesla-Laster ersetzen

© Ottmar Winter PNN

In 40 Minuten zur Tesla-Frühschicht: Neuer Bahnhof Fangschleuse soll 2026 fertig werden

Nach dem Shuttle zwischen Erkner und Tesla-Werk startet der US-Elektroautobauer einen Direktzug aus Berlin. Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) nannte neue Details.

Der neue Tesla-Direktzug von Berlin-Lichtenberg wird nur 40 Minuten bis zur E-Auto-Gigafactory in Grünheide benötigen. Das sagte Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) am Donnerstag im Fachausschuss des Landtages in Potsdam. Abfahrt werde 5.01 am Bahnhof Berlin-Lichtenberg sein, Ankunft 5.41 Uhr am Tesla-Werk, pünktlich zur Frühschicht, ein Zwischenhalt sei lediglich in Erkner vorgesehen. Der neue Zug stehe auch für Pendler aus anderen Unternehmen offen, sagte Genilke.

Zuvor hatte der US-Elektroautobauer, der die Direktverbindung selbst bestellt und finanziert, einen Start ab 1. April angekündigt. Im Tagesspiegel-Interview hatte Werkleiter André Thierig jüngst bekräftigt, dass Tesla mehr Züge direkt aus der Metropole zum Werk fahren lassen würde. „Wir würden das sehr gern ausbauen, weitere Bahnhöfe in Berlin anfahren, mehrmals am Tag, möglichst zu den Schichtwechseln.“ Hintergrund ist, dass mehr als die Hälfte der mittlerweile 12.500 Beschäftigten aus Berlin kommen. Mit den Ausbauplänen von Tesla, um in Grünheide künftig 1 Million Fahrzeuge pro Jahr bauen zu können, sollen es 24.000 Beschäftigte werden.

24.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen künftig im Tesla-Werk in Grünheide beschäftigt sein. Mehr als die Hälfte der derzeit 12.500 Beschäftigten kommen aus Berlin.

Allerdings ist es nicht leicht, weitere Züge fahren zu lassen, da das Berliner Stadtbahnnetz bereits hochbelastet ist. Tesla ist abhängig von der DB Netz, der Zuteilung der Trassenzeiten. Tesla lässt auf eigene Kosten bereits einen Shuttlezug zwischen der Fabrik und dem Bahnhof Erkner pendeln und Shuttle-Busse vom Bahnhof Fangschleuse zum Werk fahren.

Auf die Tagesordnung des Ausschusses war die Thematik von der AfD gesetzt worden, die unter Verweis auf von Tesla geplante weitere Zugverbindungen vor einer Überlastung des Schienennetzes warnte. Laut Genilke ist neue Infrastruktur eine Voraussetzung, damit mit dem Endausbau des Werkes täglich bis zu 24 Güterzüge von und zum Werk fahren können. Er nannte den neuen Güter-Übergabebahnhof und den neuen Bahnhof Fangschleuse, der vom bisherigen Standort etwa zwei Kilometer nach Westen direkt ans Werk verlegt werden soll. Beides sind Projekte der Deutschen Bahn. „Der Übergabebahnhof und parallel der neue Bahnhof Fangschleuse sollen 2026 in Betrieb gehen“, sagte Genilke.

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Mit dem neuen Bahnhof wird es nach seinen Worten möglich sein, verlängerte Regionalexpresszüge des RE 1 in Fangschleuse halten lassen. Bisher ist das wegen des kurzen Bahnsteiges nicht möglich. Zwar fahren auf der RE1-Strecke zwischen Magdeburg und Frankfurt/Oder seit vorigen Jahr drei Züge pro Stunde, doch nur zwei halten in Fangschleuse.

Um die Zulieferungen und den Abtransport der neuen E-Autos auf die Schiene verlagern zu können, will Tesla sein Werk im Osten um weitere 112 Hektar unter anderem für einen Güterbahnhof erweitern. Das ist umstritten, weil dafür erneut Wald gerodet werden soll. Die Bürgerinitiative Grünheide, Umweltverbände, aber auch der Wasserband Strausberg Erkner (WSE) sowie der Landesforstbetrieb haben sich gegen die Pläne ausgesprochen.

Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens läuft noch bis Freitag um 12 Uhr eine offizielle Befragung der 7600 über 16-jährigen Einwohner der 9000-Einwohner-Gemeinde Grünheide. Dem Vernehmen nach haben mittlerweile rund 5000 Grünheider ihr Votum abgegeben. Die Auszählung und die Verkündung des Ergebnisses ist nächste Woche geplant.

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