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Brandenburg: Im Takt der S-Bahn-Baustellen

Die Bahn baut in Berlin und Brandenburg. Pendler müssen sich auf Einschränkungen einrichten

Die Bahn baut – garantiert. 2016 sollen in Berlin 370 Millionen Euro und in Brandenburg 270 Millionen Euro investiert werden. Dafür bekommt die Region 400 Kilometer Schienen und 150 Weichen, kündigte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Berlin, Alexander Kaczmarek, an. Ein Überblick. 

BAHNHOFSGEBÄUDE

In diesem Jahr sollen mehrere Fernbahnhöfe fertiggestellt werden, darunter ein ganz neuer: Zehn Jahre nach Eröffnung bekommt der Gesundbrunnen ein Empfangsgebäude. Nach vier Jahren soll die Sanierung der Friedrichstraße fertig sein. Hier war 2012 ein 25-Kilo-Betonstück aus einer Zwischendecke gefallen – die Folgen waren erheblich größer als zunächst angegeben. Im Bahnhof Zoo werden die seit Jahren geschlossenen Zoo-Terrassen mit einem neuen Restaurantbetreiber im Spätsommer wieder eröffnet. Das Erdgeschoss wird noch bis 2017 modernisiert. Fernzüge sollen in der „Ikone West-Berlins“ (Kaczmarek) dennoch nicht wieder halten.

IN DER INNENSTADT

Die ganz große Sperrung bleibt Berlin erspart. Auf der westlichen Stadtbahn will die Bahn zwischen Friedrichstraße und Zoo das neue Zugsicherungssystem ohne mehrmonatige Vollsperrung einbauen. Nun soll das System in den Nächten und an einigen Wochenenden installiert werden. Vorgesehen war ursprünglich eine Vollsperrung zwischen Mai und Oktober. Nach Protesten wurde ein neues Konzept ausgetüftelt, Details will die S-Bahn im April bekannt geben. Auf den parallelen Ferngleisen werden im Sommer 2016 zwischen Friedrichstraße und Ostbahnhof Weichen erneuert. Regionalzüge werden zum Teil umgeleitet.

AUF DEM WESTLICHEN S-BAHN-RING

Dort rücken die Bauarbeiter schon in den Osterferien an. Der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Westend und Halensee wird komplett gesperrt. Die Stationen Messe-Nord/ICC und Westkreuz werden nicht angefahren. Beginn ist am Freitag, 18. März, Ende am Montag, 18. April. Zwischen Halensee und Westend fahren Ersatzbusse. Diese benötigen aber wesentlich länger, die Straßen sind sehr stauanfällig. Die S-Bahn bittet ihre Fahrgäste, sich Umfahrungen über U-Bahn-Linien oder reguläre Buslinien zu suchen. Damit müssen sich auch die Hertha-Fans zu den Heimspielen etwa gegen Borussia Mönchengladbach neue Anfahrtswege suchen. Zum Pokal-Halbfinale gegen Dortmund am 20. April soll der Umsteigebahnhof Westkreuz in Betrieb sein.

IM OSTEN

Vom 18. März bis 29. April werden auf der S 5 zwischen Hoppegarten und Fredersdorf 5,3 Kilometer Gleis und die Stromschienen ersetzt, der Verkehr wird in dieser Zeit komplett eingestellt. Für 4,3 Millionen Euro gibt es 5,3 Kilometer neue Gleise und 6100 Tonnen neuen Schotter. Die S 5 pendelt zwischen Strausberg Nord und Fredersdorf; der Regelverkehr findet statt zwischen Spandau und Hoppegarten. Dazwischen wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Schneller ist die Umfahrung über die RB 26, die aber zwischen Strausberg und Lichtenberg nicht hält. Werktags setzt die Bahn zusätzliche Züge aus älteren Dieseltriebwagen zwischen Strausberg und Lichtenberg ein, die nicht rollstuhlgerecht sind.

FERNVERKEHR

Im August beginnt der Ausbau der Bahnstrecke nach Dresden mit einer 16-monatigen Vollsperrung zwischen Wünsdorf und Elsterwerda. Die Strecke soll auf Tempo 200 ausgebaut werden, Züge werden dann bis zum Dezember 2017 über Jüterbog/Falkenberg umgeleitet. Wann auch auf Berliner Stadtgebiet die Züge nach Dresden wieder über ihre alte Stammstrecke durch Lichtenrade fahren werden, ist allerdings weiter ungewiss. Die Bahn will die Ferngleise oberirdisch bauen – Anwohner klagen dagegen.

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