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Dennis Hohloch während einer Landtags-Sitzung (Archivbild).

© ZB

Kampf um AfD-Fraktionsvorsitz: Hohloch will Kalbitz-Nachfolger werden

Der Potsdamer Dennis Hohloch kandidiert für den Vorsitz der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag. Hohloch gilt als Ziehsohn von Andreas Kalbitz. 

Potsdam - Nach dem Rückzug von Andreas Kalbitz als AfD-Fraktionschef in Brandenburg will der Parlamentarische Geschäftsführer Dennis Hohloch an die Spitze. „Ich werde antreten“, sagte der Potsdamer am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Damit könnte es zu einem Zweikampf kommen. Der Abgeordnete Christoph Berndt, Vorsitzender des Vereins „Zukunft Heimat“, ist ebenfalls zu einer Kandidatur bereit. 

Der Verein wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als rechtsextremistisch eingestuft. Der AfD-Bundesvorstand hatte Kalbitz die Mitgliedschaft aberkannt und dies mit früheren Kontakten ins rechtsextreme Milieu begründet. Der Termin der Wahl ist bisher offen. 

Der von Christoph Berndt gegründete Verein „Zukunft Heimat“ wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Der von Christoph Berndt gegründete Verein „Zukunft Heimat“ wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

© Patrick Pleul/dpa

Kalbitz fügte Hohloch Milzriss zu

Wie Berndt hat auch Hohloch Verbindungen in die rechtsextremistische Szene. Der 31 Jahre alte Geschichtslehrer führte über Jahre den Brandenburger Parteinachwuchs „Junge Alternative“ und hatte wie andere Mitglieder auch Kontakt zur rechtsextremistischen „Identitären Bewegung“.

Hohloch gilt als Kalbitz' Ziehsohn. Dieser hatte Hohloch vor einigen Wochen durch einen angeblich freundschaftlichen Boxschlag einen Milzriss zugefügt. Kalbitz sprach von einem "Missgeschick". Der frühere AfD-Landeschef hatte sich nach dem Vorfall vom Fraktionsvorsitz zurückgezogen. 

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Im Mai hatte der AfD-Bundesvorstand Kalbitz die Mitgliedschaft aberkannt, weil er frühere Mitgliedschaften bei der rechtsextremen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) und den Republikanern beim Parteieintritt verschwiegen haben soll. Ein Eil-Antrag gegen den Rauswurf vor dem Landgericht Berlin war im August erfolglos. 

Der Brandenburger Verfassungsschutz hatte den AfD-Landesverband im Juni zu einem rechtsextremistischen Verdachtsfall erklärt. Verfassungsschutzchef Jörg Müller sagte damals, der unter neonationalsozialistischem Einfluss stehende rechtsextremistische Verein „Zukunft Heimat“ sei ein Beispiel dafür, dass es bei der Brandenburger AfD ein strukturelles Zusammenwirken mit extremistischen Bestrebungen gebe.(dpa/PNN)

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