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Brandenburg: Hasselhoff droht mit Anreise

Die Botschaft geht an Mr. Mjuhler in Börlinn, und sie duldet keinen Aufschub.

Die Botschaft geht an Mr. Mjuhler in Börlinn, und sie duldet keinen Aufschub. David Hasselhoff richtet sich direkt vom Rand eines grün schimmernden kalifornischen Schwimmbeckens per Video an den Regierenden Bürgermeister und mahnt ihn, die Finger von der East Side Gallery zu lassen. „Don’t Hassel the Hoff“ steht auf seinem T-Shirt, eine ernsthafte Drohung, die sich, sofern wir das Sprachspiel opfern, mit „Leg dich bloß nicht mit mir an!“ übersetzen ließe. Klar: Der Mann stellt was dar in der Welt der Mauern, auch wenn er bescheiden dementiert, dass er es war, der die hässlichste von allen, die in Berlin, damals zum Einsturz gebracht hat.

Nun geht es also um das Projekt „Pier 61/63“, das bis auf anderthalb Meter an die Kunst-Mauer in Friedrichshain heranreichen soll, „a monsterous building on the death strip“, wie Hasselhoff beklagt, ein Monsterbau auf dem Todesstreifen. Was mag da in der Senatskanzlei los gewesen sein? Nackte Panik? „Herr Müller“, wird die Senatskanzlei unisono gerufen haben, „dieser Hasselhoff droht mit persönlicher Anreise!“

Der Regierende wird antworten müssen, am besten vom Rand eines Berliner Schwimmbeckens, bekleidet mit respektheischender Lederjacke. Aber ein so schönes T-Shirt hat er leider nicht.

Bernd Matthies über eine politische Botschaft aus dem sonnigen Kalifornien

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