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Blick auf Abraumhalden im Braunkohletagebau Welzow der Vattenfall AG nahe Welzow (Brandenburg). Vattenfall betreibt drei Braunkohlegruben in Brandenburg.

© dpa

Vattenfall gliedert die Braunkohle aus: Grünes Gewissen statt brauner Kohle

Der schwedische Konzern Vattenfall bekommt eine neue Struktur. Das Unternehmen setzt auf ein grünes Image und will aus der CO2-lastigen Kohle aussteigen.

Berlin - Vattenfall bereitet nun auch organisatorisch den Verkauf der ostdeutschen Braunkohleaktivitäten vor. „Vor dem Hintergrund der geplanten neuen Eigentümerstruktur“ steckt der schwedische Staatskonzern die Kohle „in eine separate Einheit“. In der noch immer sehr profitablen Braunkohleförderung und Verstromung arbeiten rund 8000 Personen. Vattenfall will sich ein grünes Image verpassen und deshalb aus der CO2-lastigen Kohle aussteigen. Allerdings ist es schwierig, angesichts der Unsicherheit über die künftige Rolle der Kohle einen Käufer zu finden. Immerhin hat nach der tschechischen EHP nun auch der polnische Staatskonzern PGE Interesse gezeigt. Polens Finanzminister sagte nach Angaben eines Fachportals, es sei nicht auszuschließen, dass PGE in der Lausitz investierte. Vattenfall wollte die Aussagen aus Polen nicht kommentieren.

Für die Braunkohlesparte, also Tagebaue und Kraftwerke, sind zwei bis vier Milliarden Euro im Gespräch. Eine Entscheidung über den Verkauf will der schwedische Konzern bis zum Sommer 2015. Bis dahin müssen allerdings auch Investitionsentscheidungen für weitere, bereits genehmigte Tagebaue getroffen werden.

Negative Auswirkungen auf die Lausitz?

Parallel treibt Vattenfall die Verkaufspläne voran. Wie der Konzern am Mittwoch mitgeteilt hatte, soll eine Investment-Bank die Veräußerung der Braunkohlesparte beratend begleiten und unter anderem ein Angebotsprospekt erstellen. Der Staatskonzern betreibt in der Lausitz fünf Braunkohlegruben: drei in Brandenburg und zwei in Sachsen.

Indes hat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) angesichts einer Umstrukturierung des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall hat vor negativen Auswirkungen für die Lausitz gewarnt. „Ich gehe auch nach der neuen Betriebsstruktur davon aus, dass sich der Schwedische Staat und Vattenfall an unsere Abmachungen halten und für die Braunkohle in der Lausitz eine zukunftssichere Lösung im Einvernehmen mit den Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen getroffen wird“, sagte er am Donnerstag.

Braunkohlegegner fordern dagegen seit langem ein Ende der Braunkohle, weil sie ein umweltschädlicher Energieträger sei. Brandenburg und Sachsen halten bislang an der Kohle fest, weil sie eine wichtige Brückentechnologie hin zu erneuerbaren Energien sei. Die Braunkohleindustrie sichert Tausenden Menschen in der sonst eher strukturschwachen Region Arbeitsplätze.

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