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Cannabispflanzen sind ein lohnendes Geschäft.

© Foto: dpa/Abir Sultan

Geplante Cannabis-Freigabe: Brandenburgs Landwirte sind bereit zum Hanfanbau

Der Landesbauernverband wirbt dafür, Anbauregeln für Cannabispflanzen schnellstmöglich in Gang zu setzen. Landwirte würden gern in „neue Kulturen“ investieren.

Landwirte in Brandenburg sind angesichts der geplanten Freigabe von Cannabis bereit zum Hanfanbau. Der Landesbauernverband sagte der Deutschen Presse-Agentur, Landwirte könnten sich den Anbau von Cannabis bei einer Legalisierung der Droge vorstellen. „Sie investieren gerne in den Anbau neuer Kulturen (...)“, hieß es. Es müssten aber Bedingungen geschaffen werden, die einen praktikablen Anbau auf dem Acker und die Vermarktung auch ermöglichten. Der Verband werbe dafür, die Anbauregelungen so schnell wie möglich in Gang zu setzen.

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch Eckpunkte für eine Legalisierung beschlossen. Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen demnach künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Die Bundesärztekammer lehnte die Pläne ab und warnte vor einer Bagatellisierung von gesundheitlichen Gefahren des Cannabis-Konsums.

Derzeit bauen Landwirte in Brandenburg laut Bauernverband nur Nutzhanf an mit dem gesetzlichen minimalen THC-Gehalt von 0,2 Prozent. Im Jahr 2021 kamen 24 Betriebe auf insgesamt 464 Hektar. Zum Stand im Mai dieses Jahres waren es nach Verbandsangaben 343 Hektar. Nutzhanf ist einsetzbar etwa als Baumaterial, für Textilien und als Lebensmittelzusatz.

Künftig sollen der Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm „Genusscannabis“ straffrei werden, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in „lizenzierten Fachgeschäften“ und möglicherweise auch Apotheken möglich werden. Ein Gesetz will Lauterbach nur auf den Weg bringen, wenn die Pläne einer europa- und völkerrechtlichen Prüfung in Brüssel standhalten. (dpa)

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