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Brandenburg: Geiger-Kolleg dringt auf Entscheidung CDU verlangt Machtwort von Matthias Platzeck

Erfurt/Potsdam - Das Abraham Geiger Kolleg erhöht im Kampf um die Einrichtung einer jüdischen Fakultät den Druck auf Brandenburg. Das derzeit noch in Potsdam ansässige Rabbiner-Seminar reichte jetzt seine Vorstellungen zur Gründung einer jüdischen Fakultät in Thüringen ein.

Erfurt/Potsdam - Das Abraham Geiger Kolleg erhöht im Kampf um die Einrichtung einer jüdischen Fakultät den Druck auf Brandenburg. Das derzeit noch in Potsdam ansässige Rabbiner-Seminar reichte jetzt seine Vorstellungen zur Gründung einer jüdischen Fakultät in Thüringen ein. Dem sei ein Gespräch zwischen dem Rektor des Kollegs, Walter Homolka, und Kultusstaatssekretär Thomas Deufel (SPD) vorausgegangen, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Erfurt. Die Vorstellungen Homolkas sollen nun geprüft werden. Einzelheiten zum Inhalt wurden nicht bekannt.

Während ihrer Israelreise vor wenigen Tagen hatte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) mitgeteilt, dass die Erfurter Universität eine Fakultät für Jüdische Studien bekommen soll. Ein entsprechendes Angebot des Abraham-Geiger-Kollegs liege vor. Allerdings verhandelt das Kolleg ebenfalls mit Bayern und vor allem mit Brandenburg. Doch offenbar dauern Homolka die Entscheidungen in Brandenburg zu lange.

In Brandenburg gibt es bislang ein Institut für Jüdische Studien und das Abraham Geiger-Kolleg. Beide Einrichtungen gehören zur Universität Potsdam. Homolka hatte die rot-rote Landesregierung erst Anfang November zu einer Entscheidung zur Einrichtung einer eigenständigen jüdischen Fakultät gedrängt. Es sei ein „politischer Willensakt in nächster Zeit“ nötig. Er habe Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschrieben, „dass wir gerne in Brandenburg bleiben möchten“.

Die Potsdamer Universität und Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) hatten in dieser Woche ihr weiteres Interesse an einer jüdischen Fakultät bekräftigt. Kunst sagte, derzeit würden alle Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Ministerin kündigte zudem wie berichtet an, dass sie für den Doppelhaushalt 2013/2014 etwa 1,5 Millionen Euro zur Finanzierung von sechs Professuren anmelden werde.

Die CDU verlangte gestern, dass Platzeck das Thema endlich zur Chefsache erklärt. Fraktionschefin Saskia Ludwig sagte, wenn Rot-Rot weiter so behäbig agiere, werde die jüdisch-theologische Fakultät in Thüringen gegründet. Was in Thüringen auf höchster Ebene binnen kürzester Zeit entschieden werde, dümpele in Brandenburg seit langem Zeit vor sich hin. Am Freitag hob auch Linksfraktionschefin Kerstin Kaiser den Willen von Rot-Rot Einrichtung einer jüdischen Fakultät hervor. Die Landesregierung habe „großes politisches Interesse“ an der Gründung einer jüdisch-theologischen Fakultät an der Uni Potsdam. dapd

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