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Wird es September 2019?

© Patrick Pleul/dpa

Hauptstadtflughafen BER: Geheimzusage für BER-Start 2019

BER-Chef Lütke Daldrup legt sich bei EU-Bank auf 30. September 2019 fest. Turbulenzen um Air Berlin

Berlin - Der neue BER-Flughafen für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg soll nach einer internen Zusage der Verantwortlichen bis zum 30. September 2019 in Betrieb gehen. Das hat nach PNN- Informationen die Flughafengesellschaft gegenüber der Europäischen Investitionsbank verbindlich zugesichert, die einer der Kreditgeber für das Milliardenprojekt ist. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat bisher nur erklärt, den Eröffnungstermin bis Ende 2017 bekannt zu geben. Als Termin für die Fertigstellung der Bauarbeiten hatte er jüngst August 2018 verkündet. Nach PNN-Recherchen ist ein BER-Start im September 2019 allerdings ungewiss. Am heutigen Freitag tagt der Flughafenaufsichtsrat.

Entscheidung am Tag nach der Bundestagswahl

Themen der Sitzung sind die Verzögerungen auf der Baustelle, der Entwurf eines BER-Erweiterungsplans und die erneut kritischen Flughafenfinanzen. Unterdessen wird eine mögliche Rettung der Arbeitsplätze der insolventen Air Berlin, die den BER zum Drehkreuz machen sollte, einige Tage länger dauern als erwartet. Eine Entscheidung dürfte erst am Montag, den 25. September, also am Tag nach der Bundestagswahl und dem Berliner Volksentscheid zur Zukunft des Flughafens Tegel, fallen. Das erfuhren die PNN aus Unternehmenskreisen. Bisher war man davon ausgegangen, dass der vom Gericht bestellte Bevollmächtigte für die insolvente Airline bereits am Donnerstag (21. September) die Entscheidung verkünden wird, welchen Bietern die Gläubiger Teile oder das gesamte Geschäft der Fluglinie verkaufen.

Am heutigen Freitag um 14 Uhr endet die Frist, bis zu der Investoren verbindliche Angebote einreichen müssen. Wie viele es sein werden, war am Donnerstag unklar. Mehrere Interessenten hatten sich in den vergangenen Tagen aus der Deckung gewagt und Angebote angekündigt, wenn auch noch nicht formal korrekt eingereicht. So sagte der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl Anfang der Woche, er und Geschäftspartner würden mindestens 50 und maximal 500 Millionen Euro für die Fluggesellschaft bieten.

Niki Lauda will für Air Berlin bieten

Der österreichische Unternehmer und dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda überraschte am Donnerstag mit der Ankündigung, er werde gemeinsam mit dem Reisekonzern Thomas Cook und dessen Ferienfluglinie Condor „um die 100 Millionen“ für Teile von Air Berlin bieten. Er hatte einst seine profitable Fluglinie Niki an Air Berlin verkauft und möchte diese zurück. Ein Sprecher von Thomas Cook relativierte die Ankündigung allerdings. Als aussichtsreicher Bieter gilt auch die Lufthansa-Gruppe.

Nach massiven Ausfällen im Flugplan von Air Berlin am Dienstag und Mittwoch stabilisierte sich der Flugbetrieb weiter. Am Donnerstag musste die Airline wegen fehlender Piloten nur elf von rund 750 Flügen streichen. Im Unternehmen zeigte man sich optimistisch, dass die Mitarbeiter den Flugbetrieb bis zu einer Entscheidung über die Zukunft sicherstellen werden. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) appellierte im Abgeordnetenhaus an die Beschäftigten von Air Berlin, „klaren Kopf zu bewahren und im Sinne des Unternehmens zu handeln.“

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