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Die Goldafter-Raupen haben sich vor allem Süden und Südosten Brandenburgs breit gemacht.

© imago/Bernd Bölsdorf

Gefahr für Eichen, Apfel und Linden: Goldafter breitet sich in Brandenburg aus

Vor allem der Süden und Südosten des Landes sind betroffen. Die zunehmende Wärme sorgt für stärkeren Befall.

In Brandenburg hat sich der Goldafter in den vergangenen drei bis vier Jahren stark ausgebreitet. Die Larven der Raupenart sorgen für Kahlfraß bei verschiedensten Bäumen, gerade Eichen, Schlehen, Weißdorn, Apfel und Linden sind nach Angaben des Umweltministeriums betroffen.

Vor allem im Süden und Südosten des Landes macht sich der Schädling an Bäumen zu schaffen. „Besonders stark betroffen sind bisher Gebiete in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Spreewald-Neiße, Oder-Spree und Dahme-Spreewald“, sagte Ministeriumssprecher Sebastian Arnold. „Hier kam es entlang einiger Landes- und Bundesstraßen, entlang der Autobahnen A10, A12, und A13 wiederholt zu ausgedehntem Kahlfraß im Frühjahr und im Spätsommer zusätzlich zum Schabefraß an den Blättern der oberen Kronenbereiche.“ 

Wärmeres Klima sorgt für stärkeren Befall

Der Schädling fühlt sich in warmem und trockenem Klima wohl. Da der vergangene Sommer wieder viele heiße Tage hatte, wird auch in diesem Frühjahr, wenn die Larven schlüpfen, mit einem „hohem Befallsdruck“ gerechnet, so Arnold. Zumindest dort, wo die Nester der Larven nicht entfernt worden sind. Seit 2014 ist die Schmetterlingsart in Brandenburg häufig zu finden.

Junge Bäume können absterben, wenn die Raupen sie mehrmals kahl gefressen haben. Eichen sind besonders gefährdet, da sie auch von weiteren Schädlingen wie dem Schwammspinner, dem Eichenprozessionsspinner sowie dem Mondvogel befallen sind. 

Schädling kann Allergien auslösen

Doch nicht nur für Pflanzen ist der Goldafter gefährlich. Kommt man mit den dünnen Härchen der Raupe in Kontakt, kann das allergische Reaktionen auslösen. Das Ministerium warnt: „Bei starker Besiedlung mit Goldafter erhöht sich ab Ende Mai die Allergiegefahr für Personen, die bei Schnitt- und Pflegearbeiten im Baum direkt mit den Altlarven und ihren allergieauslösenden Brennhaaren in Berührung kommen.“ Aber auch sogenannte Verpuppungsgespinste, die ab dem Spätsommer auftreten, können viele Raupenhaare enthalten.

Um das Tierchen zu vertreiben, rät das Ministerium dazu, die Nester, die die Raupen zum Überwintern nutzen, ab Oktober bis März zurückzuschneiden. Das sei eine bewährte und naturschonende Bekämpfungsmethode, zumindest bei Jungbäumen. „Im Altbaumbestand diese Schnittmaßnahmen durchzuführen, wird durch den technischen und finanziellen Aufwand jedoch nur begrenzt möglich sein“, so Arnold.

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