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Brandenburg: Gasflasche bei McDonald’s: Polizei rätselt

Keine Hinweise auf Täter aus linker Szene

Berlin - Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine McDonald’s-Filiale in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei noch keine Spur zu möglichen Tätern. „Uns liegen keine Bekennerschreiben oder eine Bezichtigung vor, und es ist bisher kein klares Motiv erkennbar“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag dem Tagesspiegel.

Wie berichtet wurden am Donnerstagmorgen in dem Fastfood-Restaurant in der Wrangelstraße eine Gasflasche und eine Zündvorrichtung gefunden. Von der Gasflasche, die vor der Filiale platziert war, führte ein Schlauch in das Gebäude, der Schlauch leitete offenbar Gas hinein. Im Gebäude wurde jedenfalls Gasgeruch festgestellt. Zwei Mitarbeiter entdeckten gegen 5.30 Uhr morgens die Gasflasche und bemerkten den Geruch. Sie alarmierten die Polizei und die Feuerwehr.

Die Polizei hat noch viele Fragen. Ob es zu einer größeren Explosion hätte kommen können, wenn die Vorrichtung nicht so früh entdeckt worden wäre – das sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Polizeisprecher. „Wir wissen nicht, ob die Täter gestört wurden“, sagte er. Ermittelt werde nun in alle Richtungen. Auch die Mitarbeiter würden befragt.

Untersucht werde außerdem, welche Materialien verwendet wurden. Es müsse beispielsweise noch geklärt werden, um welche Art von Gas es sich gehandelt habe. Der Behälter sei eine Gasflasche, „wie sie auch auf Baustellen verwendet wird“, sagte der Polizeisprecher. Auf Fotos ist ein etwa 1,70 Meter großer, rotbrauner Behälter zu sehen. Auf der Flasche stand „Acetylen“.

Nach dem Bekanntwerden des Vorfalls gab es zunächst Spekulationen, ob es einen Zusammenhang mit der zeitgleich stattfindenden Zwangsräumung des linken Kiezladens „Friedel 54“ in Neukölln gebe. Auch ein Zusammenhang mit Protesten gegen den G-20-Gipfel in Hamburg wurde nicht ausgeschlossen.

Zu solchen Verbindungen lägen aber bisher keine Hinweise oder Erkenntnisse vor, sagte der Polizeisprecher.

Die McDonald’s-Filiale, das erste Restaurant der Kette in Kreuzberg, gibt es seit 2007. Vor der Eröffnung damals gab es massive Proteste, und auch danach wurde die Filiale mehrmals mit Farbbeuteln beworfen. In den vergangenen Jahren gab es aber nach Angaben der Polizei keine Vorkommnisse. Sylvia Vogt

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