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Brandenburg: „Ein Stück Perspektiv-Verschiebung“

Interview mit der neuen Bildungsministerin Martina Münch (SPD)

Frau Münch, wann haben Sie erfahren, dass sie vom Wissenschafts- ins Bildungsressort wechseln?

Der Ministerpräsident hat mich Mittwochnachmittag angerufen.

Konnten Sie sich sofort mit dem neuen Ressort anfreunden?

Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, das ist mir leicht gefallen. Ich hatte mich in Wissenschaft und Kultur eingearbeitet. Als ich hörte, dass Frau Kunst für meine Nachfolgerin im Gespräch war, wusste ich: Das Ministerium kommt in gute Hände. Ich schätze sie sehr. Sie hat in der Wissenschaft einen guten Stand.

Die Opposition findet den Schritt von Holger Rupprecht folgerichtig. Sie auch?

Ich finde ihn konsequent, bin aber ein Stück weit auch traurig darüber. Ich schätze ihn als Menschen und Kollegen, der mit seiner Ausstrahlung viele Konflikte befriedet hat. Dass die Leistungen in sechs Jahren als Minister nichts wiegen gegenüber einer solchen persönlichen Verfehlung – das finde ich schon bitter.

Was verändert sich für Sie?

Es ist vielleicht ein Stückchen Perspektiv-Verschiebung. Wenn man Bildung vom frühkindlichen Bereich bis zum lebenslangen Lernen betrachtet, dann bin ich jetzt für Kita und Schulen verantwortlich. Und rücke weg von den Hochschulen. Es ist also kein fundamentaler inhaltlicher Wechsel. Zudem habe ich mich mit diesen Fragen lange im Cottbuser Stadtparlament und in der Landtagsfraktion beschäftigt.

Bildungspolitik ist in Brandenburg in permanentem Wandel. Was ist für Sie das Wichtigste?

Erstmals wird im neuen Haushalt auch die Bildung extrem sparen müssen. Das ist in einem Ressort, wo überwiegend Personalkosten dargestellt werden, besonders schwer. Und das vor dem Hintergrund, dass ich den Kurs der weiteren Hebung der Qualität des Unterrichts und der Leistungsorientierung fortsetzen möchte.

Wird die Ärztin Martina Münch auch noch Gesundheitsministerin?

Ich gehe nicht davon aus, dass es noch einen Wechsel gibt.

Das Gespräch führte Christian Taubert

Martina Münch: 49, Neurologin, Vize-SPD- Landeschefin, verheiratet, Mutter von sieben Kindern, in Heidelberg geboren, Studium in Hamburg,

London und den USA, Wohnort Cottbus

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