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Das Wunder von Tegel: Der Airport läuft trotz einiger Störungen rund

Berlin - Nachdem seit diesem Wochenende klar ist, dass der BER in diesem Jahr nicht mehr in Betrieb gehen wird, steht auch fest, dass der Berliner Flughafen Tegel noch länger durchhalten muss. Und dass Anwohner entlang der Flugrouten, die sich 2012 schon auf ruhigere Zeiten eingestellt hatten, den Krach am Himmel ebenfalls weiter ertragen müssen.

Berlin - Nachdem seit diesem Wochenende klar ist, dass der BER in diesem Jahr nicht mehr in Betrieb gehen wird, steht auch fest, dass der Berliner Flughafen Tegel noch länger durchhalten muss. Und dass Anwohner entlang der Flugrouten, die sich 2012 schon auf ruhigere Zeiten eingestellt hatten, den Krach am Himmel ebenfalls weiter ertragen müssen. Der Berliner Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber ist zuversichtlich, dass Tegel es weiter schafft. Bereits vor fünf Jahren habe man geglaubt, dass es nicht mehr lange gut gehe. Doch der Flughafen laufe immer noch. Die Anlagen seien zwar störanfällig, aber den Technikern gelängen die Reparaturen in der Regel schnell.

Die Flughafengesellschaft, die vor der geplanten Schließung 2012 schon jahrelang nicht mehr allzu viel Geld in die Anlagen gesteckt hatte, hat inzwischen nach ihren Angaben rund 40 Millionen Euro für den Weiterbetrieb investiert. Allein rund drei Millionen Euro wurden dabei für einen neuen „Anti-Skid-Belag“ auf der südlichen Start- und Landebahn ausgegeben. Aber uuch die Klimaanlage wurde für rund 500 000 Euro erneuert; ebenso hat man die Gepäckfördertechnik ertüchtigt. Außerdem hat man den internen Funkverkehr modernisiert. Von einem Großteil der Investitionen profitieren auch die künftigen Nutzer der Flughafenanlagen, unter anderem von einem neuen Tank für die Sprinkleranlage im Terminal-Sechseck und vom erneuerten Leitungs- und Kanalsystem.

Allerdings müssen die potenziellen Nachnutzer nun auch ihren Einzug erneut verschieben. Wie die Beuth-Hochschule, die im Hauptterminal einen neuen Standort für 2500 Studierende bekommen soll. Wie weit das erneute Scheitern der BER-Inbetriebnahme das gesamte Nachnutzungskonzept zurückwerfe, lasse sich erst sagen, wenn es einen neuen verbindlichen BER-Termin gebe, heißt es bei der Tegel Projekt GmBH.

Weitere Wunder brauchen auch die Anwohner, die nicht nur unter dem Lärm des Flugbetriebs – vor allem auch in der Nacht – leiden. So weist Roland Bley, der Mitglied der Fluglärmschutzkommission für Tegel ist, darauf hin, dass im Nahbereich der Landebahnen immer wieder durch sogenannte Wirbelschleppen beim Landen Dächer und Gebäudeteile von Wohnhäusern beschädigt würden. Dass es durch die herabstürzenden Teile noch keine Personenschäden gegeben habe, ist für Bley ein Wunder. Für ihn ist ein Dauerbetrieb in Tegel, wie ihn die FDP anstrebt, unvorstellbar. Klaus Kurpjuweit

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