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Brandenburg: Das Geld ist da: Der Französische Dom wird saniert

Die Arbeiten am Berliner Gendarmenmarkt sollen sechs Millionen Euro kosten und bis 2005 dauern

Die Arbeiten am Berliner Gendarmenmarkt sollen sechs Millionen Euro kosten und bis 2005 dauern Von Ingo Bach Berlin. Der bröckelnde Französische Dom am Gendarmenmarkt in Mitte wird gründlich überholt. In den nächsten Tagen werde der Turm dafür komplett eingerüstet, sagt Petra Reetz, Sprecherin der Senatsbauverwaltung. „Das hängt nur noch vom Wetter ab.“ Und das heißt vor allem: Es muss frostfrei sein. Die Aufträge an die Baufirmen seien bereits erteilt. In den letzten Tagen haben Arbeiter schon Werkstattcontainer und ein Versorgungsgerüst aufgebaut. Eigentlich hatte die Sanierung schon vor fast einem Jahr beginnen sollen. Doch es gab Verzögerungen, unter anderem weil der Dom erst formell aus dem Eigentum des Landes Berlin an den Bezirk Mitte überging. Nur so konnte Geld aus dem Förderfonds „Gemeinschaftsaufgabe Ost“ für die Sanierung beantragt werden. Denn das dürfen nur Kommunen, nicht aber Bundesländer. Insgesamt sechs Millionen Euro soll das Lifting des 1785 errichteten Gotteshauses kosten. 1977 bis 1987 hatte die DDR den Dom und das Schauspielhaus aus den Ruinen des Zweiten Weltkrieges wieder errichtet. Der 70 Meter hohe Turm wird jetzt als erstes saniert, anschließend arbeiten sich die Restauratoren und Bauarbeiter nach unten vor, erneuern die komplette Fassade. „Wenn alles optimal läuft, dann wird der Turm Ende des Jahres fertig“, sagt Reetz. Es könne aber auch länger dauern, denn die Arbeiten unter freiem Himmel hingen stark vom Wetter ab. Doch spätestens im März 2005, zum 300. Jubiläum der benachbarten Französischen Kirche, werde zumindest der Turm gerüstfrei sein. Doch die Sanierung an den anderen Gebäudeteilen geht auch dann weiter. Selbst wenn alles ohne jede Verzögerung klappen sollte, stünde der Dom frühestens Ende 2005 wieder korsettfrei da. Der Dom hat die Überarbeitung dringend nötig. Vor knapp drei Jahren mussten Arbeiter Netze am Turm spannen, weil der Putz bröckelte. Zusätzlich sicherten sie das Gebäude mit einer Umzäunung. Und dabei blieb es. Genervte Anwohner und Gewerbetreibende, die sich um das Antlitz einer der berühmtesten Berliner Touristenbus-Stationen sorgten, gründeten schließlich eine Bürgerinitiative, um den Senat auf Trab zu bringen. Eine der Initiatorinnen ist Ada WithakeScholz, Vorsitzende des Vereins „Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes“ und Betreiberin eines Restaurants in der Französischen Kirche. Sie ist nun „erleichtert“. „Gott sei Dank ist endlich das Sanierungs-Geld da.“ Doch nicht alle Akteure sind über die Sanierung erfreut. Dem Pächter der Aussichtsterrasse am Turm des Dom, ein Lichtkünstler, hat das Bezirksamt Mitte gekündigt. „Die Terrasse ist während der Arbeiten sowieso nicht zugänglich“, sagt Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU). Der Mann habe gegen die Kündigung Widerspruch eingelegt.

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