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Brandenburg: BRANDSCHUTZ

Der frühere Flughafenchef Rainer Schwarz hat sie einmal das „Monster“ genannt: Die Entrauchungsanlage. Die ist aber nur eins von vielen Problemen.

Der frühere Flughafenchef Rainer Schwarz hat sie einmal das „Monster“ genannt: Die Entrauchungsanlage. Die ist aber nur eins von vielen Problemen. Das Fluggast- terminal (FGT) mit seinen rund 4500 Räumen ist ein kompliziertes Gebäude. Es wurde schwer beherrschbar durch den Pfusch beim Bauen, die Fehl- und Umplanungen. So wurde vor 2012 nachträglich eine zusätzliche Etage in das FGT hineingequetscht, ohne aber gleichzeitig Sprinkleranlage und andere Systeme nachzurüsten. Die Stunde der Wahrheit, ob es eine Freigabe gibt, schlägt beim Brandschutz. Die Behörden sind dort seit dem Düsseldorfer Flughafenbrand mit vielen Toten wachsamer. Und auch für den BER muss umfassend die Einhaltung detaillierter Brandschutzstandards nachgewiesen werden, die mit den 5. und 6. Nachträgen zur BER-Baugenehmigung nachgebessert, beantragt und mittlerweile genehmigt sind. Die Grafik auf dieser Doppelseite zeigt das „visualisierte“ Brandschutzsystem im künftigen Flughafenterminal aus dem 6. Nachtrag vom Oktober 2016. Dort ist alles genau festgelegt, zum Beispiel die verschiedenen Rauchabschnitte, wo Brandwände verschiedener Kategorien verlaufen (lila, gelb, rot), wo Rauchschutztüren unterschiedlicher Stärken eingebaut werden müssen. Das Konzept regelt Rettungswege und Fluchttunnel, aber auch die Hauptangriffswege für die Feuerwehr. Wenn es im Terminal brennt, muss alles funktionieren: Brandmeldung, Sicherheitsstrom- versorgung, Sprinkleranlage – und zwar alles im Zusammenspiel, programmiert für alle erdenklichen Szenarien. Vorgeschrieben ist, dass es im Brandfall die Entrauchungsanlage vollautomatisch schaffen muss, 15 Minuten eine rauchfreie Schicht in Höhe von 2,15 Metern zu sichern. Als 2012 nach einem Veto der Baubehörde die Eröffnung abgesagt wurde, weil der BER damals noch eine Baustelle war, funktionierte das nicht. Die Verantwortlichen hatten eine „Mensch-Maschine-Lösung“ als vorübergehenden Ersatz geplant, mit hunderten Hilfskräften, die im Feuerfall die Türen öffnen sollten.

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