70 Jahre Auschwitz-Befreiung: Brandenburg gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Potsdam/Cottbus - Mit Kranzniederlegungen und Lesungen wird an Dienstag in vielen märkischen Städten der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der Landtag und die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnern an die Verbrechen im Konzentrationslager. Brandenburgs Landtagspräsidentin hat den Opfern des Nationalsozialismus versprochen, dass sie nicht vergessen werden. "Mit dem Gedenken an die Opfer halten wir unsere demokratischen Werte lebendig", sagte sie am Vormittag in der Gedenkstätte Sachsenhausen.

In der Gedenkstätte Ravensbrück sollen Texte gelesen werden, die von KZ-Überlebenden geschrieben wurden. In Cottbus wird die neue Synagoge eingeweiht. Es ist die erste in Brandenburg seit dem Holocaust. Die Synagoge liegt mitten in der Fußgängerzone - das Gebäude ist eine ehemalige evangelische Kirche.

Kranzniederlegungen soll es unter anderem auch in Teltow (Potsdam-Mittelmark), Eberswalde (Barnim), Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) und Brandenburg/Havel geben.

In Potsdam gibt es um 15 Uhr eine Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte „Lindenstraße 54“. Um 18 Uhr wird über das Gedenkkonzept der Stadt diskutiert (Bildungsforum, Am Kanal 47). Auf der Veranstaltung geht es unter anderem darum, ob es die Chance auf gemeinsame, konsensfähige Erinnerungskonzept für die Landeshauptstadt gibt.

Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz im damaligen Schlesien von Häftlingen errichtet. Von den mehr als 5,6 Millionen Opfern des Holocausts wurden etwa 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden, in Birkenau ermordet. Die meisten der Opfer wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern des Lagers ermordet.

Der 27. Januar ist international ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. (dpa/PNN.)