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Flughäfen in Berlin: BER-Start hat „absolute Priorität“ Ringen um Eröffnung wenigstens im Jahr 2019

Am BER wird Druck gemacht, damit der schon ewig unvollendete neue Airport wenigstens Ende 2019 in Betrieb gehen kann. Aber das wird extrem knapp.

Schönefeld - Am BER wird Druck gemacht, damit der schon ewig unvollendete neue Airport wenigstens Ende 2019 in Betrieb gehen kann. Das wird schon extrem knapp. Diese Linie der Verantwortlichen der vom früheren Berliner Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup geführten Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) war schon vor dem Ausgang des Berliner Tegel-Volksentscheides verbindlich. Denn es steht fest, so oder so. „Für die Gesellschaft gilt, dass sie weiter konzentriert ihre Arbeit macht. Absolute Priorität hat die Inbetriebnahme des BER“, sagte Rainer Bretschneider, der FBB-Aufsichtsratschef und Brandenburger Flughafenkoordinator, ehe er sich am Sonntag in einen Flieger nach Spanien für einen Kurzurlaub setzte. Das Ergebnis des Volksentscheids richte sich ja ohnehin zuerst an Berlin, dann an die Gesellschafter. Erst am Ende sei – vielleicht – die Gesellschaft selbst gefragt.

Die Schwierigkeiten am BER sind schon groß genug. Das belegen aktuelle Status- Zahlen aus einer Powerpoint-Präsentation von Lütke Daldrup vor ein paar Tagen im BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtages. Danach ist der BER zu 89 Prozent fertig, es gibt keinen Fortschritt seit Frühjahr. Bei der Sprinkleranlage, wo größere Rohre nachgerüstet werden müssen, damit es im Notfall nicht nur tröpfelt, sind 43 Prozent erledigt. 45 von insgesamt 132 benötigten hydraulischen Berechnungen liegen vor, ohne die nicht geplant und nicht gebaut werden kann.

Der mit den Firmen abgestimmte BER- Fahrplan sieht das Ende der Bauarbeiten zum 31.August 2018 vor. Danach folgen – mindestens – zwölf Monate etwa für die gefürchteten Gesamttests aller Systeme. Nur wenn die im Zusammenspiel funktionieren, gibt es eine Freigabe von Sachverständigen und Behörden. Um 2019 zu starten, müsste das in sechs Monaten – erstmals ohne Hiobsbotschaften – über die Bühne gehen. Denn sechs Monate werden für den Probebetrieb benötigt. Bislang hat Lütke Daldrup erklärt, dass er bis Ende 2017 einen Eröffnungstermin nennen will. So ist es der Europäischen Investitionsbank zugesagt, der eine BER-Eröffnung bis spätestens 30. September 2019 zugesichert wurde. Realistisch rechnet man in der FBB bereits mit 2020. Und Tegel? Im Aufsichtsrat soll es im November Thema sein, wenn der Masterplan für den BER-Ausbau bis 2040 beraten wird. Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) winkt ab. Einen Doppelbetrieb von BER und Tegel, könne sich die Gesellschaft nicht leisten. Thorsten Metzner

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