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Brandenburg: Baustatiker kontrollieren Hallen in der Hauptstadt

Nach der Katastrophe von Bad Reichenhall werden Hallendächer überprüft

Berlin - Nach dem Einsturz der Schwimm- und Eissporthalle im bayerischen Bad Reichenhall hat die Berliner Senatssportverwaltung sofort die Sicherheit der Anlagen überprüft, für die sie verantwortlich ist.

„Für die große Eishalle im Sportforum Hohenschönhausen liegt ein ausführliches Gutachten aus der 90er Jahren vor, zudem wird die Halle einmal jährlich kontrolliert“, sagt Jens Stiller, Sprecher von Sportsenator Klaus Böger (SPD). „In Berlin gibt es keinerlei Anlass zur Besorgnis“, so Stiller.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei/PDS) hat am Dienstag gefordert, die als Eissporthalle umgenutzte Deutschlandhalle noch einmal genauer zu überprüfen. Die Halle war im Sommer 2005 wegen Mängeln am Dach aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.

„Baustatiker überprüfen jede einzelne der 6400 Betonplatten“, sagt Messe-Sprecher Michael Hofer. Jede Platte werde abgeklopft und auf Wasserschäden überprüft. Da die Deutschlandhalle ursprünglich nicht als Eishalle ausgelegt war, könne die Betondecke durch Temperaturschwankungen ins Schwingen geraten, sagt Hofer. Ab Februar soll die Halle jedoch wieder geöffnet sein.

Für Schul- und Sporthallen sind die Bauaufsichtsbehörden der Bezirke zuständig. Im vergangenen Jahr wurden erstmals fast alle Mittel aus dem Schul- und Sportstättensanierungsprogramm abgerufen: 5,93 Millionen Euro.

Nachdem Bildungssenator Böger nicht abgerufene Mittel an bedürftige Bezirke weitergeleitet hatte, wurden nunmehr 248 Baumaßnahmen an Schulen und Sportstätten finanziert. „Bei diesen Sporthallen waren einige Decken undicht, Einsturzgefahr bestand aber nicht“, sagt Uwe Hammer, im Präsidium des Landessportbundes zuständig für Sportstätten. Beim FEZ in der Wuhlheide gab es eine exakte Überprüfung der Dachstatik, als die Photovoltaik-Anlage installiert wurde. Nach Auskunft der Stadtentwicklungsverwaltung liegt Berlin in der so genannten Schneezone eins: Demnach müssen alle Dächer eine Last von 75 Kilo Schnee pro Quadratmeter aushalten können – in Bad Reichenhall sind es 400 Kilo.

Bei der Bahn hieß es, alle Bahnhöfe entsprechen den Bau- und Schneelast-Vorschriften. „Außerdem kommen wir unserer Betreiber- und Verkehrssicherungspflicht durch Kontrollen nach“, sagt ein Bahnsprecher. Somit seien auch die neuen Bahnhöfe (schnee)-sicher.

In Berlin geschah am 21. Mai 1980 eine Katastrophe, als die Kongresshalle im Tiergarten einstürzte. Die Stahldachkonstruktion war durchgerostet.

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