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ARCHIV - 27.09.2023, Sachsen, Dresden: Das Apotheken-A ist am Morgen an einer Apotheke in der Neustadt zu sehen.  (zu dpa: «Sachsens Apotheken bemängeln technische Probleme mit E-Rezept») Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Robert Michael

Update

Apotheker, Ärzte, Krankenhäuser: Brandenburger Gesundheitsversorger stellen sich gegen Rassismus

Zum Tag gegen Rassismus spricht sich das Gesundheitswesen gegen Hass und Diskriminierung aus – und setzt damit auch ein Zeichen für die vielen Kollegen mit Migrationshintergrund.

Von Silke Nauschütz, dpa

| Update:

Ärzte, Apotheker und andere Akteure der Brandenburger Gesundheitsversorgung haben sich vor dem Internationalen Tag gegen Rassismus klar für Toleranz und Vielfalt ausgesprochen. In einer gemeinsamen Resolution, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, heißt es: „Hass, Gewalt und Hetze, Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus, Extremismus, Diskriminierung und die Ablehnung demokratischer Werte stellen nicht nur eine konkrete Gefahr für viele Menschen innerhalb unserer Gesellschaft dar, sondern gefährden auch die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in unserem Land. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationsgeschichte sind für unsere Gesundheitsversorgung unverzichtbar!“

Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören unter anderem die Landeskrankenhausgesellschaft, die Landesärztekammer, der Verband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes der Länder Brandenburg und Berlin sowie das Brandenburger Gesundheitsministerium.

Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, ohne das Engagement der vielen Beschäftigten mit Migrationsgeschichte würde das Gesundheitswesen nicht funktionieren. Als Beispiel nannte sie die Altenpflege, aber auch Ärztinnen und Ärzte der Human- und Zahnmedizin mit einer Einwanderungsgeschichte.

Toleranz und Offenheit für sichere Versorgung notwendig

Laut Statistischem Bundesamt haben in Deutschland in Berufen der Altenpflege 30 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren eine Einwanderungsgeschichte. Bei Ärztinnen und Ärzten der Human- und Zahnmedizin beträgt der Anteil den Statistikern zufolge 27 Prozent.

In Kommunen sind Krankenhäuser häufig größter Arbeitgeber. Vor diesem Hintergrund bezeichnete es der Vorstandschef der Landeskrankenhausgesellschaft, Detlef Troppens, als „gelebte Normalität“, die Patienten als Team unabhängig vom Migrationshintergrund bestmöglich zu versorgen. „Umso wichtiger ist es, dass in der Bevölkerung Offenheit und Toleranz gelebt und ein Klima des Miteinanders geschaffen wird.“

Woidke ruft zu Weltoffenheit auf

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rief zu Weltoffenheit und friedlichem Miteinander auf. Die Demokratie bleibe nur durch die gleichberechtigte Teilhabe aller hier lebenden Menschen und ein überzeugtes Vorgehen gegen Rassismus widerstandsfähig gegenüber extremistischen Angriffen, erklärte Woidke am Mittwoch in Potsdam. Nur so bleibe „Brandenburg ein lebenswertes und zukunftsfähiges Land“. Der internationale Tag gegen Rassismus wird jährlich am 21. März begangen.

Woidke betonte, er danke allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern, die sich tagtäglich gegen Rassismus, Hass und Gewalt und für ein gleichberechtigtes Miteinander aller Menschen einsetzen. Dieses starke zivilgesellschaftliche Engagement sei enorm wichtig. „Antirassismus ist in Brandenburg Staatsziel“, erklärte der Ministerpräsident: „Zu dieser Verantwortung stehen wir.“(dpa/epd)

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