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Trotz Regen: Angespannte Wassersituation in Flüssen in Brandenburg

"Extremsituation" heißt die Arbeitsgruppe, die sich mit den Pegelständen in der Spree und Schwarze Elster beschäftigt. Extrem klingt auch das Ergebnis ihres aktuellen Berichts.

Potsdam/ Cottbus - Der Regen der vergangenen Wochen hat nicht ausgereicht, um die Wassersituation an den Flüssen Spree und Schwarze Elster zu entspannen. Zu dieser Einschätzung kommt die länderübergreifende Arbeitsgruppe "Extremsituation", die regelmäßig tagt. Die Situation bei Wasserständen und Abflüssen bleibe angespannt, teilten die Experten am Donnerstag mit. Das wechselhafte Wetter der letzten Wochen habe bisher nur lokal und kurzfristig geholfen.

Mehrere Spreeausleitungen verschlossen

Nachdem sich der Abfluss der Spree am Pegel Leibsch Anfang Juli noch stabilisierte, sanken die Abflüsse nach dem zweiten Wochenende den Angaben zufolge deutlich. Mitte Juli konnte nur noch ein Abfluss von 0,32 Kubikmetern pro Sekunde verzeichnet werden. Kurzfristig wurden deshalb laut Brandenburger Landesumweltamt (LfU) mehrere Spreeausleitungen verschlossen. Aktuell liegt der Abfluss am Pegel bei 1,7 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für den Monat Juli von 7,6 Kubikmetern pro Sekunde wird damit weiter deutlich unterschritten.

An der Schwarzen Elster ist die Lage noch angespannter. An der Landesgrenze zu Brandenburg führt der Fluss kein Wasser mehr. Die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster im Raum Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) erfolgt demnach größtenteils aus einer Grubenwasserreinigungsanlage. Ziel sei es, am Pegel Biehlen einen Mindestabfluss zu sichern, der die Wasserqualität stabilisieren soll, hieß es. Aktuell beträgt der Abfluss am Pegel Biehlen 0,516 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss liegt im Juli normalerweise bei rund 1,78 Kubikmetern pro Sekunde.

Gewässer fallen stellenweise komplett trocken

Auch im Oberlauf der Spree und den sächsischen Zuflüssen bleibt die Situation in den Flüssen durch ausbleibende Niederschläge weiter kritisch. Die Talsperre Bautzen ist aktuell noch zu 66 Prozent gefüllt. Die Talsperre Quitzdorf kann in diesem Jahr kein Wasser für die Niedrigwasseraufhöhung bereitstellen. Im Speicherbecken Bärwalde stehen noch 21 Prozent des Speichervolumens zur Verfügung.

Wie der Landkreis Spree-Neiße am Freitagvormittag mitteile, müssen nun die Wasserableitungen in benachbarte Vorflutsysteme weiter reduziert bzw. ganz eingestellt werden, Um den Mindestwasserabfluss in der Spree sicherzustellen. Diese Maßnahme sei dringend erforderlich, kann aber dazu führen, dass einige Gewässer stellenweise komplett trockenfallen. Die Untere Wasserbehörde bittet hier alle Anlieger um Verständnis. (dpa/ mit HvC)

Silke Nauschütz

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