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Friseurmeisterin Brita Meißner.

© Soeren Stache/dpa

Coronakrise: Ab Montag öffnen die Friseure wieder

Die Zeit des Wartens ist vorüber: Bei vielen Brandenburger Friseuren stehen die Telefone nicht mehr still. Der Besuch dürfte aber teurer werden.

Brandenburg (Havel) - Brandenburger Friseure, die wochenlang wegen der Corona-Auswirkungen ihre Salons schließen mussten, können ab Montag wieder ihre Kundinnen und Kunden bedienen. „Das Telefon hört nicht auf zu klingeln“, sagte Brita Meißner, Geschäftsführerin der Neue Linie Friseur und Kosmetik GmbH. „Wir sind bis Ende Mai komplett ausgebucht“, sagte die Geschäftsführerin. Viele Anrufer seien dankbar, endlich einen Termin erhalten zu haben. Laufkundschaft könne im Moment nicht berücksichtigt werden. In Westbrandenburg gibt es nach Angaben der Potsdamer Handwerkskammer etwa 1000 Friseursalons. Die Situation sei überall ähnlich, hieß es.

Zu dem Unternehmen Neue Linie Friseur und Kosmetik in Brandenburg/Havel gehören zehn Salons in der Stadt und eine Lehrwerkstatt. Rund 75 Mitarbeiter werden beschäftigt - fast alle sind derzeit in Kurzarbeit.

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Mundschutz schon beim Eintreten ins Geschäft

Bundes- und landesweit dürfen nun Friseurbetriebe öffnen. Voraussetzung ist aber die Einhaltung strenger Auflagen, um die Corona-Infektionsgefahr zu verringern. „In den vergangenen Tagen haben wir uns vorbereitet“, sagte Meißner. „Die nun notwendigen Hygienemaßnahmen sind herausfordernd.“.

Schon beim Eintreten ins Geschäft müssten die Kunden einen Mund- und Nasenschutz anlegen und sich die Hände desinfizieren, sagte Meißner. Auch die Friseure tragen während des Arbeitstages eine Maske. Bevor überhaupt das Beratungsgespräch beginne, seien die Haare zu waschen. „Einmal-Plastikumhänge und Handschuhe kommen dazu“, sagte sie. Zudem sei gefordert, Scheren, Bürsten und Kämme nach jedem Gebrauch zu waschen und zu desinfizieren. „Das ist ungewohnt und braucht auch ein wenig Übung der Abläufe“, sagte Meißner.

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Preise werden steigen

Das koste alles Zeit und auch Geld. „Die höheren Ausgaben können die Betriebe nicht allein trage“, sagte die Friseurmeisterin. Die Preise für einen Salonbesuche werden nach ihren Angaben bei Frauen voraussichtlich um 5 Prozent steigen. Bei Männern könnten es bis zu 40 Prozent sein - da nur frisiert werden dürfe, wer sich das Haar von der Friseurin gewaschen habe. Männer verzichteten in der Regel darauf.

Zudem müssen Abstände von 1,5 Metern zwischen den einzelnen Kunden eingehalten werden. „Das bedeutet rein praktisch: es dürfen nicht mehr so viele Menschen in den Salon“, sagt sie. Das verringere weiter die Einnahmen. Auch Arbeiten im Gesicht, wie das Färben und Zupfen der Augenbrauen seien untersagt.

Fußpflege und Kosmetik fällt weiter aus

An eine Verlängerung der Öffnungszeiten kann nach Angaben von Meißner im Moment nicht gedacht werden. „Wir müssen auch an die Mitarbeiter denken, deren Kinder in Kita oder Schule betreut werden müssen“, sagte sie. Die Kunden würden jedoch recht bald wieder in ihrem gewohnten Rhythmus vom Friseur betreut. Auf Fußpflege und Kosmetik müsse wegen Corona zunächst weiter verzichtet werden.

Gudrun Janicke dpa

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