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Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© Ottmar Winter

33. Brandenburger Frauenwochen: Ministerin Ursula Nonnemacher kritisiert Lohnunterschiede

Die Grünen-Politikerin prangerte auch Diskriminierung an. Die Frauenwochen stehen unter dem Motto „Bei uns doch nicht!“.

Frauen werden nach Einschätzung von Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) immer noch zu oft ungleich behandelt. „Es ist absolut unverständlich, wenn Frauen sagen, dass sie in ihrem Betrieb trotz gleichwertiger Tätigkeit eine geringere Entlohnung bekommen“, sagte Nonnemacher am Donnerstag in Potsdam laut Redemanuskript zum Auftakt der Brandenburger Frauenwochen. Es sei auch bedrückend, wenn alleinerziehende Mütter erzählten, wie sie um den Unterhalt für ihre Kinder kämpfen müssten. Und es mache wütend, dass in den Gemeindevertretungen im Durchschnitt weniger als 30 Prozent Frauen vertreten seien.

In Brandenburg erhalten Frauen nach Angaben des Statistikamtes einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 18,58 Euro, das sind rund 6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen mit 19,71 Euro. In Berlin beträgt die Lohnlücke 10 Prozent, im bundesweiten Schnitt gar 18 Prozent.

Aktionsplan Queeres Brandenburg weiterentwickeln

Die Ministerin prangerte auch Diskriminierung an. Es sei beklemmend, wenn vor allem Trans-Personen berichteten, wie sie ausgelacht oder tätlich angegriffen würden, sagte Nonnemacher. Die Folge seien psychosoziale Einschränkungen bis hin zu einem 4- bis 6-fach erhöhten Suizidrisiko queerer junger Menschen. Deshalb sei es wichtig, dass der Aktionsplan Queeres Brandenburg weiterentwickelt werde. Brandenburg hatte 1992 ein Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Identität in seine Landesverfassung aufgenommen.

Die Brandenburgischen Frauenwochen bieten unter dem Motto „Bei uns doch nicht!“ im März Diskussions- und Gesprächsrunden, Workshops, Ausstellungen, Theateraufführungen und Lesungen. Sie sind nach Angaben des Frauenministeriums in ihrem Umfang und ihrer Kontinuität - es sind die 33. Frauenwochen - bundesweit einzigartig.

Die Linksfraktion im Landtag forderte mehr Unterstützung für die Frauenhäuser in Brandenburg. Die Abgeordnete Bettina Fortunato dringt auf ein Gesetz zur Finanzierung der Frauenhäuser. „Damit wäre eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung der Frauenhäuser gesichert“, teilte sie mit. (dpa)

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