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Kinderschutzexperten warnten schon zu Beginn der Pandemie vor mehr häuslicher Gewalt. (Symolbild)

© picture alliance / dpa

Bilanz für das Corona-Jahr 2020: Deutlich mehr Kindeswohlgefährdungen in Potsdam

Dominierend waren Fälle von Vernachlässigung und seelischer Gewalt. Das angekündigte Maßnahmenpaket für mehr Kinderschutz ist noch nicht umgesetzt.

Potsdam - Das Jugendamt hat im vergangenen Corona-Jahr deutlich mehr Kindeswohlgefährdungen registriert. „Es gab fast eine Verdopplung der Fälle“, sagte Potsdams Kinderschutzkoordinator Marco Kelch bei einer digitalen Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstag. So habe man nach 409 Hinweisen 109 tatsächliche Kindeswohlgefährdungen festgestellt. 2019 habe man noch 64 solcher Fälle registriert, noch zehn Verfahren weniger waren es 2018. 

Dominierend seien Fälle von Vernachlässigung und gerade auch seelischer Gewalt gewesen, in acht Fällen registrierte die Stadt auch sexuelle Gewalt. Die meisten Hinweise seien von der Polizei, von Gerichten, von Bekannten oder Nachbarn sowie aus Schulen gekommen, hieß es. Schon zu Beginn der Pandemie hatten Kinderschutzexperten vor mehr häuslicher Gewalt gewarnt.

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Im Kampf für mehr Kinderschutz hatte die Stadt ein Maßnahmenpaket angekündigt. Unter anderem sei die Einführung einer Rufbereitschaft im Jugendamt samt einer Hotline Kinderschutz zumindest vorbereitet, sagte Kelch. Allerdings stehe noch kein Starttermin fest. Für dieses Jahr sei eine Überarbeitung des Rahmenkonzepts Kinderschutz geplant, hieß es.

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