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Betrunken auf der Havel: Polizei will Charterboote häufiger kontrollieren

Die Zahl der Unfälle auf dem Wasser ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Dabei war häufig Alkohol im Spiel. Die Polizei will Charterboote deshalb häufiger kontrollieren.

Potsdam - Die Wasserschutzpolizei will angesichts leicht gestiegener Unfallzahlen Schiffe, für die kein Führerschein erforderlich ist, verstärkt kontrollieren. Unter anderem müsse es gelingen, die Alkoholfahrten mit gecharterten Booten zurückzudrängen, teilte der Leiter der Wasserschutzpolizei, Joachim Pötschke, am Mittwoch in einer Erklärung zum Saisonstart auf den Potsdamer Wasserstraßen mit.

So habe es im Bereich der Sportschifffahrt 2017 im Bereich West-Brandenburg 65 Unfälle gegeben, hieß es in einer ebenfalls veröffentlichten Statistik der Polizei – zwei mehr als im vergangenen Jahr und acht mehr als 2015. 58 Prozent seien von Charterfahrern verursacht worden. Zugleich räumt die Polizei ein, dass die Kontrollen zuletzt gesunken seien – unter anderem weil Personal fehlte. So zählte die Polizei 2015 noch 6300 Kontrollen von Hobby-Kapitänen in der Region – im vergangenen Jahr waren es noch 4800. Dabei habe man an jedem achten Fahrzeug etwas zu beanstanden gehabt, etwa wegen der Missachtung von Regeln auf der See. Alkohol sei in 14 Fällen im Spiel gewesen.

Darum geht es seit dieser Woche auch am Potsdamer Amtsgericht. Dort wird einer 47 Jahre alten Unternehmergattin versuchte Bestechung vorgeworfen. Laut Anklage sollen sie und ihr Mann im September 2016 bei einer Fahrt mit ihrem Sportboot auf der Potsdamer Havel von Polizisten angehalten worden sein. Bei dem Mann stellten die Beamten demnach 1,43 Promille fest. Seine Frau soll daraufhin den Polizisten zunächst 50 Euro angeboten haben – mit den Worten: „Wir klären die Sache anders.“ Allerdings lehnten es die Polizisten ab, von einer Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr abzusehen. Ein Urteil wird am 14. Mai erwartet. 

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Hintergrund: Polizei warnt vor Dieben

Die Polizei hat erneut vor Diebstählen aus Sportbooten gewarnt. Beliebtestes Diebesgut seien nach wie vor Außenbordmotoren, hieß es in einer Mitteilung der Polizei vom Mittwoch. Leider seien die Boote oft nicht ausreichend gesichert. Dabei seien spezielle Motorenschlösser im Fachhandel erhältlich. Kleinere Außenbordmotoren sollten nach der Fahrt komplett abmontiert und sicher gelagert werden, hieß es weiter.

Die Polizei biete regelmäßig das kostenlose Gravieren von Außenbordmotoren an. Dadurch könne ein Diebstahl zwar nicht verhindert werden, jedoch erleichtere dies ein Wiederauffinden des gestohlenen Motors. Im vergangenen Jahr

seien in der Region West-Brandenburg 153 Außenbordmotoren gestohlen worden, ähnlich viele wie im Vorjahr.

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