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Landeshauptstadt: Bedenken gegen neuen Sportplatz Kritik von Naturschützern und Schlösserstiftung

Nedlitz - Gegen den geplanten Fußballplatz neben dem Sozialdorf am Lerchensteig gibt es weiter Vorbehalte der Anwohner – aber auch von der Schlösserstiftung und Naturschützern. Im Zuge der öffentlichen Beteiligung an der für das Projekt nötigen Änderung des Flächennutzungsplans hat die Stiftung nun gefordert, dass der Platz in der Pufferzone des Unesco-Weltkulturerbes „zwingend“ ohne eine „höhendominant wirkende Flutlichtanlage“ auskommen muss.

Nedlitz - Gegen den geplanten Fußballplatz neben dem Sozialdorf am Lerchensteig gibt es weiter Vorbehalte der Anwohner – aber auch von der Schlösserstiftung und Naturschützern. Im Zuge der öffentlichen Beteiligung an der für das Projekt nötigen Änderung des Flächennutzungsplans hat die Stiftung nun gefordert, dass der Platz in der Pufferzone des Unesco-Weltkulturerbes „zwingend“ ohne eine „höhendominant wirkende Flutlichtanlage“ auskommen muss. Nur mit Lampen unter vier Metern Höhe wäre so ein Areal in der geschützten Bornimer Feldflur auch denkmalverträglich.

Die Bauverwaltung hält in einer aktuellen und den PNN vorliegenden Stellungnahme für die Stadtverordneten dagegen: Während der Entwurfsplanung habe man die mit 16 Metern geplante Höhe der sechs vorgesehenen Masten als nicht höhendominant gewertet – in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde. Die Stiftung dagegen fürchtet, dass historische Sichtbeziehungen gestört werden könnten.

Anders als bei anderen Streitfällen in der Vergangenheit zwischen Stadt und Stiftung steht dieses Mal das Landesamt für Denkmalschutz auf Seite des Rathauses. In einer Stellungnahme des Amtes heißt es, die Flutlichtanlage dürfe die Höhe von 16 Meter nicht überschreiten. Zu anderen möglichen Bedenken wolle man sich noch äußern. Die Stadt will den Platz wettkampftauglich gestalten, als Hauptnutzer sollen die Potsdamer Kickers profitieren. Der Verein hatte im Vorfeld Bedenken geäußert, etwa wegen der verkehrsungünstigen Lage des Areals.

Bedenken kommen auch vom Landesbüro anerkannter Naturschutzverbände. Unter anderem sei das Vorhaben mit der Fällung von 100 Bäumen verbunden, was ein „schwerwiegender Eingriff in Natur und Landschaft“ sei. Es würden Lebensräume von Käfern und Fledermäusen zerstört, was auch durch Ersatzmaßnahmen nicht kompensiert werden könnte. Auch der erwartete Verkehr und die geplanten Parkplätze werden kritisiert. Alternativstandorte seien nur ungenügend berücksichtigt worden. Ähnlich argumentieren mehr als 20 Anwohner, die mit identischen Schreiben gegen die Pläne protestiert haben, wie die Bauverwaltung jetzt mitteilte. Doch auch hier hieß es aus dem Rathaus: Die Planung werde nicht geändert, die Vorwürfe seien unberechtigt. Die Stadt verwies darauf, dass im Gegenzug andere Grünflächen aufgewertet würden. Auch ein Gutachter habe bestätigt, dass „erhebliche nachteilige Umweltwirkungen“ vermieden, vermindert oder ausgeglichen werden könnten. Auch die Lärm- und Verkehrsbelastung wird als vertretbar eingeschätzt. Zudem hoffe man auf Synergieeffekte in Sachen Integrationsarbeit mit dem benachbarten Asylbewerber- und Obdachlosenheim der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die Awo will der Stadt auch die Fläche für den 60 mal 90 Meter großen Sportplatz zur Verfügung stellen. Das Areal soll 2019 entstehen, knapp 1,9 Millionen Euro sind eingeplant. Ob es so kommt, müssen die Stadtverordneten nun entscheiden – wenn sie den Flächennutzungsplan ändern. H. Kramer

H. Kramer

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