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Ausschreibung für Kauf von 16 Bussen ab 2016: Förderung für Abschied vom Dieselbus

Auf Potsdams Straßen könnten künftig deutlich mehr klimaschonende Linienbusse unterwegs sein. Ihre Anschaffung soll für Nahverkehrsbetreiber erschwinglicher werden.

Auf Potsdams Straßen könnten künftig deutlich mehr klimaschonende Linienbusse unterwegs sein. Ihre Anschaffung soll für Nahverkehrsbetreiber erschwinglicher werden. Das Brandenburger Infrastrukturministerium will schadstoffarme und umweltschonende Antriebe fördern. Eine entsprechende Richtlinie sei derzeit in Abstimmung, teilte Ministerin Kathrin Schneider (parteilos) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mit. Das Geld soll aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung kommen. Details zur Richtlinie nannte Schneider nicht. Bereits jetzt sind in verschiedenen Städten Brandenburgs klimafreundliche Busse im Einsatz - sowohl testweise als auch routinemäßig.

In Potsdam testet der städtische Verkehrsbetrieb (Vip) seit eineinhalb Jahren einen Hybridbus. Dieser nutzt elektrischen Strom und Diesel – bis zu einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde wird ausschließlich elektrisch gefahren. „Wir müssen uns jetzt mit der Technik vertraut machen, um sie dann in den nächsten Jahren im großen Stil beherrschen zu können“, erläutert der Technische Geschäftsführer Oliver Glaser.

Der Hybridbus verbrauche etwa 15 bis 30 Prozent weniger Kraftstoff als ein herkömmlicher Dieselbus. „Gerade im Innenstadtverkehr mit häufigem Bremsen, bei dem auch die Batterien geladen werden, wird am meisten Treibstoff eingespart“, sagt Glaser. Außerdem schätzten Fahrer und Fahrgäste die guten und ruhigen Fahreigenschaften. Die Hybridtechnik sei erstaunlich stabil. Leider erreiche der Bus wegen einiger anderer Probleme nicht die gleiche Zuverlässigkeit wie ein klassischer Dieselbus: Ersatzteile etwa seien schwerer zu bekommen.

Im kommenden Jahr will der Vip die Beschaffung von 16 Bussen ausschreiben. Dann sollen auch Hybridbusse als Alternativangebote zugelassen sein. „Zudem wollen wir ab 2018 die nächste Evolutionsstufe ausprobieren, sogenannte Plug-in Hybridbusse. Diese können deutlich längere Strecken elektrisch fahren“, kündigt Glaser an. Über spezielle Ladesäulen an den Endhaltestellen könne man die Batterien in wenigen Minuten aufladen. „Damit können wir deutlich mehr Treibstoff einsparen und somit den Luftschadstoff- und Feinstaubausstoß auf ein Mindestmaß minimieren“, sagt Glaser. Man müsse den Diesel nicht mehr bei Ölkonzernen beziehen, sondern könne den Strom beim Schwesterunternehmen EWP kaufen. „Damit machen wir uns unabhängiger vom Rohöl und stärken den Stadtwerkeverbund“, so Glaser. (dpa)

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