Landeshauptstadt: Auf Jobsuche in Potsdam

Die Paga hatte gestern rund 100 Stellenangebote zur Regionalen Jobmesse mitgebracht. An Stellwänden hingen die Blätter mit Arbeitsplätzen in Küchen, Elektro-Firmen und Fleischereien in Potsdam und Umgebung. Rund 500 Langzeitarbeitslose aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark seien laut der Sozialbeigeordneten Elona Müller in der Industrie - und Handelskammer (IHK) in der Breiten Straße erschienen, um sie sich anzusehen und sich eventuell darauf zu bewerben.

Neben der Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Paga) boten elf Unternehmen aus Einzelhandel, Handwerk und der IT-Branche an eigenen Ständen direkt Jobs an. Mit dabei Zeitarbeitsfirmen und die Bundeswehr, die auch für ihre Kasernen in Eiche und Geltow Personal und für ihren Standort in Berlin-Gatow 100 Fernmeldeaufklärer suche. Doch Anwärter auf diese Arbeitsplätze konnte Ulrich Naujoks vom Kreiswehrersatzamt bei der gestrigen Jobmesse nicht finden: „Unsere Zielgruppe war nicht hier“, so der Hauptfeldwebel. Die Bundeswehr suche Leute unter 25, mit Schul- und möglichst auch einem Ausbildungsabschluss. Doch bei ihm hätten sich lediglich deren Eltern und Großeltern über die Bundeswehr als Arbeitgeber informiert. Aber sie fungierten vielleicht als Multiplikatoren und erzählen ihren Kindern und Enkeln von den Job-Möglichkeiten, hofft Naujoks.

Seine Zielgruppe indes besuchte die Lehrstellenmesse im Zentrum für Aus- und Weiterbildung (ZAL) in der Wetzlarer Straße 50. Rund 500 junge Menschen – vorwiegend Schulabgänger – machten sich auf dem dortigen Lehrstellenmarkt über Ausbildungsmöglichkeiten schlau. Die Lehrstellenbörse war eine Gemeinschaftsinitiative der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer, der IHK und des ZAL: Über mehr als 1000 freie Ausbildungsplatzangebote für 2006/07 konnten sich die Jugendlichen informieren. In den Lehr-Werkstätten, -Laboren und -Küchen des ZAL konnten sie sogar selbst schleifen, Proben untersuchen und backen. In 21 verschiedenen Berufsfeldern hätten sie sich, so ZAL-Chef Reiner Rabe, ausprobieren können. Bis Ende Juni sollen mindestens 100 Besucher einen Ausbildungsvertrag haben, so Rabe. Bei der Jobmesse in der Breiten Straße gaben 79 Besucher konkrete Bewerbungen ab. just