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ATLAS: Vertrauen erhalten

Die meisten Jugendlichen werden es nicht so sehen, sie beklagen sich darüber, dass in ihrer Stadt Raum für ihre Kultur fehlt.  Aber genau dieser Mangel hat etwas sehr Gutes: Die jungen Menschen engagieren sich.

Die meisten Jugendlichen werden es nicht so sehen, sie beklagen sich darüber, dass in ihrer Stadt Raum für ihre Kultur fehlt.  Aber genau dieser Mangel hat etwas sehr Gutes: Die jungen Menschen engagieren sich. Auf Demos, auf Veranstaltungen, als Redner in Ausschüssen und in Arbeitsgruppen. Das ist kein von der Schule aufgedrücktes Planspiel zum Thema Demokratie. Das ist Demokratie. Und die jungen Potsdamer nehmen daran teil. Sie verstehen sich als Teil der Stadt. Sie vertrauen auf Politik und Verwaltung. Gerade im Osten Deutschlands, wo die Demokratie erst 20 Jahre alt ist, ist das wichtig. Die Eltern der meisten Zwanzigjährigen hier hätten in ihrer Jugend nicht für ihr Anliegen demonstrieren dürfen, sie haben die SED-Diktatur der DDR noch erlebt. Darum ist es wichtig, dass Politiker die Belange der Jugendlichen ernst nehmen. Tun sie es nicht, verlieren sie nicht nur Wähler – etwa bei der Oberbürgermeisterwahl 2010. Sie enttäuschen ihr Vertrauen in die Demokratie. Gestern hatten die Jugendlichen auf den Bassinplatz eingeladen, um über ihre Probleme zu sprechen. Nur ein Politiker ist gekommen. Hans-Jürgen Scharfenberg von „Der Linken“. Für die, die es vergessen haben: Seine Partei hieß früher „SED“.

Juliane Wedemeyer

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