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ATLAS: Utopia

Es ist schon kurios: In Potsdam werden für zwar voll ausgestattete, aber unsanierte Wohnungen inzwischen höhere Mieten aufgerufen als für sanierte – der Druck auf dem Wohnungsmarkt macht es möglich. Blättert man durch den neuen Mietspiegel, könnte man auf den ersten Blick denken, dass alles okay ist.

Von Peer Straube

Es ist schon kurios: In Potsdam werden für zwar voll ausgestattete, aber unsanierte Wohnungen inzwischen höhere Mieten aufgerufen als für sanierte – der Druck auf dem Wohnungsmarkt macht es möglich. Blättert man durch den neuen Mietspiegel, könnte man auf den ersten Blick denken, dass alles okay ist. Die Nettokaltmiete liegt in den meisten Kategorien irgendwo zwischen 4,50 Euro und 6,50 Euro. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich in jeder einzelnen Kategorie um Mittelwerte handelt, die Ausreißer nach oben und unten sind teils beachtlich. Hinzu kommt: Die Durchschnittsmiete von 5,74 Euro klingt zwar beruhigend niedrig – de facto aber bekommt kaum jemand für diesen Preis eine Wohnung. Alte Verträge und Mieter, die eine Wohnung über Jahrzehnte nutzen, schönen die Statistik. Fakt ist: Die Mietentwicklung kann nur gebremst werden, wenn der Markt durch Tausende neuer Wohnungen bereichert wird – und zwar über viele Jahre hinweg. Ohne Bundes- und Landesförderung bleiben stabile Mieten in Potsdam eine Utopie.

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