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ATLAS: Rad ab

Der Stärkere gewinnt. Das ist das Gesetz der Straße.

Von Valerie Barsig

Der Stärkere gewinnt. Das ist das Gesetz der Straße. Offenbar müssen sich das aber alle Beteiligten am Straßenverkehr immer wieder vor Augen führen. Radfahrer sind oft diejenigen, die sich im Recht fühlen – einfach, weil sie die vermeintlich Schwächeren sind. Gegenüber Autos ist das auch korrekt. Allerdings vergessen einige fixe Radler, dass der Zusammenstoß zwischen Fahrrad und Fußgängern übel ausgehen kann. Das zeigt ein Unfall in Babelsberg, bei dem ein 62-Jähriger bleibende Schäden erlitten hat. Doch das Bewusstsein scheint bei vielen Radlern und Autofahrern nicht vorhanden. Zu sicher fühlt man sich, wenn man Lenker oder Steuer in der Hand hält. Die vermeintliche Kontrolle, die man hier fühlt, ist ein fehlgeleitetes Gedankenkonstrukt. Auch dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club bleibt nichts, außer gebetsmühlenartig zu predigen: Rücksichtnahme und Vorsicht stehen im Straßenverkehr im Vordergrund. Dazu gehört auch nonverbale Kommunikation mit den Verkehrsteilnehmern. Den Flächenkonflikt beizulegen, wird dauern und fordert viel von der Stadt Potsdam: Jedem wird man es nicht recht machen können. Dennoch sind hier mutige Entscheidungen nötig und möglich. Städte wie Kopenhagen, wo allen Verkehrsteilnehmern genug Platz eingeräumt wird, haben sie bereits vor Jahren getroffen. Bis dahin gilt allerdings: Wer keine Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nimmt, der hat schlicht und einfach ein Rad ab.

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