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ATLAS: Korrekturen

Die Würfel sind gefallen. Ein Jahre währender Streit um Potsdams Schwimmbad ist beigelegt – zumindest, was die Standortfrage betrifft.

Von Peer Straube

Die Würfel sind gefallen. Ein Jahre währender Streit um Potsdams Schwimmbad ist beigelegt – zumindest, was die Standortfrage betrifft. Das Verdienst daran gebührt mehreren: Zuerst der Bürgerinitiative Pro Brauhausberg, die dafür gesorgt hat, dass die Diskussion wieder ins Rollen kam und dem Berg damit die gewaltigen Baumassen nach dem Masterplan von Kohl & Krier ersparte. Es ist das Verdienst der Linken, die am Brauhausberg unbeirrt festhielt. Es ist aber auch das Verdienst von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), weil er es war, der die Bürgerbefragung initiiert hat – auch, wenn er mit dem Ergebnis eine politische Niederlage erlitten haben mag. Denn das überraschend deutliche Votum der Potsdamer zeigt, dass die Linke recht hatte: Die Bevölkerung will ein Bad im Herzen der Stadt und nicht im Bornstedter Feld. Mehr als zwei Jahre haben Rathaus und das bürgerliche Lager der Rathauskooperation mit ihrem Mehrheitsbeschluss zum Badneubau im Bornstedter Feld an den Wünschen der Bevölkerung vorbeigeplant. Dies wird nun korrigiert werden. Man muss sich aber auch nicht in die Tasche lügen: Das neue Bad am Brauhausberg wird für 23 Millionen Euro nicht zu bekommen sein, jedenfalls nicht, wenn es besser aussehen soll als ein Zweckbau. Natürlich dürfen die Kosten nicht explodieren, doch ist es besser, von Anfang an ehrlicher zu rechnen. 30 Millionen Euro sind eine weitaus realistischere Hausmarke. Womit man wieder bei der Größenordnung des Niemeyer-Bades angekommen wäre. Jeder neue Entwurf wird sich an ihm messen lassen müssen.

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