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ATLAS: Keine Gewalt

Bei allem Verständnis für die Probleme derjenigen, die aufgrund eines Immobilienpreisanstieges aus ihren Wohngebieten verdrängt werden: Auch Gentrifizierungs-Debatten und -konflikte müssen fried-, kulturvoll und lösungsorientiert geführt werden. Vor diesem Hintergrund hat sich die linksalternative Szene am Samstag in Babelsberg einer klaren Grenzüberschreitung schuldig gemacht.

Bei allem Verständnis für die Probleme derjenigen, die aufgrund eines Immobilienpreisanstieges aus ihren Wohngebieten verdrängt werden: Auch Gentrifizierungs-Debatten und -konflikte müssen fried-, kulturvoll und lösungsorientiert geführt werden. Vor diesem Hintergrund hat sich die linksalternative Szene am Samstag in Babelsberg einer klaren Grenzüberschreitung schuldig gemacht. Obwohl der Besitzer der Berliner Immobilie, in der sich das Offkultur-Projekt „Schokoladen“ befindet, längst seinen Räumungsantrag ausgesetzt hat und sich verhandlungsbereit zeigt, sah er sich am Samstag 200 Demonstranten gegenüber – vor seinem Babelsberger Wohnhaus. Das damit angezeigte „Wir wissen, wo du wohnst“ enthält schon allein ein unethisches Drohpotenzial. Dessen nicht genug schwadroniert ein Demo-Sprecher von dem Besitz des Babelsbergers, der „in Mitleidenschaft gezogen werden“ könnte. Und noch schlimmer, auch die Familie des Mannes findet Erwähnung, die sich nicht vorstellen könne, was passiere, sollte der „Schokoladen“ geräumt werden. Muss der Mann jetzt Angst um Frau und Kind haben? Ganz klar: Verbale Gewalt wie diese ist nicht duldbar. Das hat mit links und alternativ nichts zu tun, das ist kriminell.

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