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Antragsstau in Potsdam: Trauth fordert Verstärkung für Jugendamt

Angesichts des Antragsstaus im Jugendamt kritisiert die parteilose Oberbürgermeisterkandidatin der Linken, Martina Trauth, die Personalpolitik von Sozialdezernent Mike Schubert (SPD). Das Rathaus und SPD weisen die Kritik zurück.

Potsdam - Angesichts des Antragsstaus im Jugendamt kritisiert die parteilose Oberbürgermeisterkandidatin der Linken, Martina Trauth, die Personalpolitik von Sozialdezernent Mike Schubert (SPD). „Es kann nicht sein, dass der Beigeordnete seine Mitarbeiter kaputt spielt, um die Kitakrise in den Griff zu bekommen“, erklärte Trauth in einer Mitteilung. In dem Amt müsse Entlastung geschaffen werden, etwa durch die zeitweise Verstärkung aus anderen Verwaltungsbereichen. In Richtung Schubert, der ihr Kontrahent bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl ist, bemerkte Trauth weiter: „Es ist Führungsaufgabe, dass Mitarbeiter gesund bleiben – sonst können die anstehenden Aufgaben ja erst recht nicht gelöst werden.“

Wie berichtet hatte die Stadtverwaltung vergangene Woche einen Antragsstau bei den Bescheinigungen über einen Rechtsanspruch für die Kitabetreuung einräumen müssen – daher hatte das Jugendamt die freien Kita-Träger gebeten, den Eltern Vertrauen zu schenken und notfalls auch ohne Bescheinigungen Plätze zu vergeben. Zugleich hatte die Verwaltung erklärt, dass die Mitarbeiter im Kitabereich wegen des enormen Arbeitsaufwands bei der Senkung der Kitagebühren und der möglichen Rückerstattung zu hoch kalkulierter Beiträge enorm belastet seien.

Stadtsprecher Jan Brunzlow wies die Kritik von Trauth zurück. Die organisatorischen Probleme im Jugendamt seien bereits in Angriff genommen worden. „Es wird eine Organisationsuntersuchung geben, der Kita-Tipp wurde personell verstärkt und auch für den Bereich Unterhaltsvorschuss wird aktuell Personal gesucht, um die Engpässe aufzulösen.“ Gemeinsam mit der Fachstelle für Arbeitsmarktpolitik würden auch temporäre Lösungen geprüft. SPD-Chef David Kolesnyk sagte, die Attacke von Trauth, die auch Gleichstellungsbeauftragte im Rathaus ist, komme für ihn überraschend – weil es auch ein bekanntes Problem der öffentlichen Verwaltungen sei, schnell vakante Stellen besetzen zu können. So müssten unter anderem Ausschreibungsfristen eingehalten werden. 

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