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Gegen den Abriss der Fachhochschule in Potsdam haben Aktivisten wiederholt protestiert.

© A. Klaer

Angebot zum Kauf der FH: Bündnis gegen FH-Abriss: Große Forderungen trotz leerer Taschen

Mitglieder des Bündnisses „Stadtmitte für alle“ verteidigen das Kaufangebot für das FH-Gebäude. Eine Finanzierung dafür fehlt allerdings noch immer.

Potsdam - Die Gegner des Abrisses des bisherigen Gebäudes der Fachhochschule (FH) reagieren auf die Ablehnung ihres Kaufangebots durch die Stadt. In einer am Freitag verschickten vierseitigen Erklärung spricht das Bündnis „Stadtmitte für alle“ eine Reihe von Fragen an und stellt Forderungen an die Stadt – wie ihre eigenen Vorstellungen finanziert werden sollen, erwähnt sie jedoch an keiner Stelle. Es bleibt offen, wie das sechs Millionen Euro schwere Kaufangebot für das Gebäude gedeckt werden soll. Eine PNN-Anfrage dazu blieb am Freitag bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte am Montag das Kaufangebot zurückgewiesen:. „Es gibt keinerlei Veranlassung, von den bisherigen Plänen zur Gestaltung der Potsdamer Mitte abzurücken.“ Die Initiative wolle etwas kaufen, das gar nicht zum Verkauf stehe. Die Stadt möchte das Gebäude gemäß den Beschlüssen der Stadtverordneten abreißen und auf dem Areal Wohn- und Geschäftshäuser mit zum Teil historisierenden Fassaden errichten. Außerdem hatte Jakobs auf den Sanierungsträger verwiesen, der das Angebot in Jakobs’ Auftrag geprüft hatte. Ergebnis: Der größte Mangel seien die fehlenden Finanzierungsnachweise. „Das ist nett, aber substanzlos“, so Sanierungsträgerchef Bert Nicke.

Bündnis verlangt einjähriges Moratorium für FH-Abriss

Das Bündnis verlangt nun ein einjähriges Moratorium für den Abriss des FH-Gebäudes und für die Vergabe der Grundstücke. Das weitere Vorgehen in der Potsdamer Mitte solle in einem ergebnisoffenen Beteiligungs- und Planungsverfahren neu festgelegt werden. „Die Potsdamer entscheiden über ihre Stadtmitte.“ Das Bündnis fordert eine Bürgerbefragung zur Zukunft von FH-Gebäude, Staudenhof, Terrassenrestaurant Minsk, Rechenzentrum, Lustgarten und zur Rekonstruktion der Garnisonkirche.

Auf die Ablehnung des Kaufangebots durch die Stadt erwidert das Bündnis nun, dass das Angebot sich nicht auf das laufende Verfahren zur Vergabe von Grundstücken in der Mitte beziehe. Dem Sanierungsträger entgingen keine Einnahmen, weil er die restlichen Grundstücke an der Friedrich-Ebert-Straße auch bei einem Erhalt des FH-Gebäudes vermarkten könne. Außerdem verteidigte das Bündnis seine Kalkulation der Sanierungskosten von 15 Millionen Euro. Der Sanierungsträger hatte diese als zu niedrig bezeichnet und geht – auf Basis der Erfahrungen aus der Sanierung der Bibliothek – von mindestens 24 Millionen aus. Man habe die Aufwendungen durch zugelassene erfahrene Baufachleute ermitteln lassen, so die Initiative. Sie seien verglichen mit der Bibliothek geringer, da im Fachhochschulgebäude nicht die Höhe der Decken verändert werden solle. 

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