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Landeshauptstadt: Alter Markt (fast) fertig

Platz für 10 Millionen Euro hergerichtet: Einheitsfeier noch mit Behelfslösungen / Eckpunkte zu Bebauung

Platz für 10 Millionen Euro hergerichtet: Einheitsfeier noch mit Behelfslösungen / Eckpunkte zu Bebauung Von Kay Grimmer Innenstadt - Es wirkte ein wenig voreilig, als gestern Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz und der Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam, Erich Jesse, den Alten Markt als fertiggestellt bezeichneten. Noch immer sind Bauarbeiter mit letzten Pflasterarbeiten beschäftigt, fehlt der Rollrasen auf einigen Flächen, klaffen sandige Löcher. Doch immerhin, die Arbeiten sollen pünktlich zur bundesweiten Einheitsfeier auf dem zentralen Platz in Potsdam am 2. und 3. Oktober fertig sein. Auf 12 000 Quadratmetern wurde innerhalb eines guten Jahres die Platzhöhe auf historisches Maß abgesenkt, chinesischer Granit und im vorderen Bereich Rollrasen verlegt. „Noch vor drei Wochen waren die Fragezeichen sehr groß, ob das noch zu schaffen ist“, so Jesse, der den ausführenden Firmen dankte, die Sonderschichten gefahren haben, um noch bis zum Einheitstag fertig zu werden. Die Verzögerung kam durch eine sechswöchige Frostperiode im Frühjahr 2005 zustande. „Normalerweise ist bei Zehn-Millionen-Euro-Projekten wie diesem solch ein Verzug nicht mehr aufzuholen“, so Jesse. Behelfslösungen bleiben trotz allem nicht aus. So dürfen die geplanten 1,50 Meter hohen Granitstelen an der Straße am Alten Markt nicht aufgestellt werden. Der Grund: Sicherheitsbestimmungen für die Spitzenpolitiker. Die steinernen Begrenzungen kommen erst nach der Feier. Ähnliches gilt für ein Stück Straße an der Nikolaikirche, das derzeit nur mit Beton gefüllt wurde. Auch dort soll nach dem 3. Oktober gepflastert werden. Die Sandwüste am Theaterhaus indes bleibt über die Feierlichkeiten bestehen. Zwar wird noch eine Reinigung und Begradigung stattfinden, Rollrasen soll jedoch dort nicht verlegt werden, kündigte Bauleiterin Ramona Löser-Fimmel an. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz sieht in der fertiggestellten Arbeit einen wichtigen Schritt in Richtung Wiederherstellung der Potsdamer Mitte. „19 Kilometer neue Versorgungsleitungen sind gelegt worden.“ Die Vorbereitungen zur Bebauung des Platzes sind damit abgeschlossen. Während feststeht, dass der Landtag auf dem Grundriss des alten Stadtschlosses entstehen wird, ist noch völlig offen, wie die Bebauung auf den Grundstücken an der Alten Fahrt aussehen soll. Einst stand dort auch das Palais Barberini. „Wir sind bereit für potenzielle Investoren“, so Kuick-Frenz. Noch im Oktober will die Stadt eine so genannte Planungswerkstatt einrichten, die den gesamten Bereich zwischen Havel und der Straße am Kanal unter die Lupe nimmt. „Damit soll der Bebauungsplan vorbereitet werden“, so Kuick-Frenz. Bis zum Februar 2006 könnten dann Eckpunkte wie die Gebäudehöhe und -art festgeschrieben sowie Nutzungsmöglichkeiten erörtert werden. Während Kuick-Frenz davon ausgeht, dass die Theater-„Blechbüchse“ 2006 verschwindet – „dann steht sicher auch die Nachnutzung fest“ – rechnet sie mit einem Auszug der Fachhochschule aus dem Gebäude am Alten Markt nicht vor 2008. „Das liegt jedoch am Land, das für die Mittelvergabe für den Ausbau des Campus“ im Bornstedter Feld verantwortlich ist.“

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