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Die Rettung naht: Auch das Orangerieschloss gehört zu den Objekten, die saniert werden sollen.

© S. Gabsch

400 Millionen Euro: Rekord-Paket für preußisches Welterbe

Für das preußische Weltkulturerbe ist es das größte Rettungspaket aller Zeiten: 400 Millionen Euro fließen vom Bund, sowie den Ländern Berlin und Brandenburg in den Erhalt von mehr als 20 Objekten.

Von Peer Straube

Berlin/Potsdam - Zur Rettung des preußischen Weltkulturerbes startet im nächsten Jahr das größte Sanierungsprogramm aller Zeiten. Insgesamt stellen der Bund, Brandenburg und Berlin 400 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen, gestreckt über zwölf Jahre, praktisch alle wichtigen Schlösser, Gartenanlagen und sonstige Gebäude in Potsdam, Brandenburg und Berlin instand gesetzt werden können.

Die entsprechende Vereinbarung, die bereits vor zwei Jahren ausgehandelt worden war, wurde am Donnerstag im Schloss Charlottenburg von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) unterzeichnet. Die Hälfte der finanziellen Last trägt der Bund, Brandenburg zahlt 131 Millionen Euro und Berlin 69 Millionen Euro.

Bis 2022 sollen dringendste Fälle abgearbeitet sein 

In einem ersten Sanierungsprogramm hatten die drei Stiftungsträger bereits 155 Millionen Euro bereitgestellt, die jetzt ausgegeben sind. Dennoch ist der Sanierungsstau noch immer so enorm, das jetzt das zweite, noch größere Rettungspaket geschnürt werden musste. In beiden Fällen reagierte die Politik damit auf einen Weckruf von Stiftungs-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh, der vor mehr als zehn Jahren öffentlich vor einem irreperablen Substanzverlust an den Preußenschlössern und -gärten gewarnt hatte. Die notwendige Summe zur Behebung der Schäden hatte er damals auf nahezu eine Milliarde Euro beziffert.

So viel gibt es zwar nicht, doch reicht die Summe nach Ansicht von Stiftungs-Experten diesmal aus, um den Verfall nicht nur zu stoppen, sondern den Sanierungsstau fast komplett abzuarbeiten. In einem ersten Schritt sollen bis 2022 zunächst die dringendsten Fälle abgearbeitet werden. Allein dafür würden rund 60 Millionen Euro investiert, sagte Ayhan Ayrilmaz, Architekturchef der Stiftung, den PNN.

20 marode Objekte auf der Liste

Auf dieser mehr als 20 Objekte umfassenden Liste stehen unter anderem die maroden Römischen Bäder im Park Sanssouci, das Schloss auf der Pfaueninsel, aber auch die großen Schlösser der Stiftung wie das Neue Palais, Charlottenburg und das Oranegierschloss im Park Sanssouci. Ohnehin kommt das mit Abstand meiste Geld kommt den drei Potsdamer Welterbeparks Sanssouci, Babelsberg und Neuer Garten zugute. Allein im Neuen Palais, das trotz Millioneninvestitionen noch immer zu den größten Sanierungsfällen der Stiftung gehört, werden noch einmal rund 33 Millionen Euro ausgegeben.

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