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32-Jährigem wird Totschlag vorgeworfen: Dreimal in den Hals gestochen

Einem Angeklagten wird vorgeworfen, Anfang März einen anderen Mann mit einem 15 Zentimeter langen Messer angegriffen zu haben.

Zentrum Ost - Wollte er töten? Seit dem gestrigen Montag wird vor dem Potsdamer Landgericht eine schwere Straftat verhandelt, es geht um versuchten Totschlag. Dem 32-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, Anfang März einen anderen Mann mit einem 15 Zentimeter langen Messer angegriffen zu haben. Laut der Staatsanwaltschaft soll Jacek S. dem Mann im Rahmen eines Streits dreimal in den Hals sowie jeweils einmal in die rechte und linke Flanke gestochen haben. Dabei, so die Staatsanwaltschaft, seien mehrere Stichwunden entstanden – die längste mehr als drei Zentimeter groß.

Die genauen Umstände der Tat aber sind zumindest der Öffentlichkeit noch unbekannt. Denn: Am gestrigen Montag wurde lediglich die Anklageschrift verlesen. Fest steht nur so viel: Während der Tat war der Pole stark alkoholisiert. Dem Messerangriff vorausgegangen war ein verbaler Streit.

Ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft präzisierte auf PNN-Anfrage zudem den Tatort. Demnach soll sich die Tat in Zentrum Ost zugetragen haben. Eine zentrale Rolle werden in dem Prozess wohl zwei Fragen spielen: Wie betrunken war Jacek S. zum Zeitpunkt der Tat und lässt sich ihm ein Tötungsvorsatz nachweisen? Für Letzteres müsste der 32-Jährige während der Tat erkannt haben, dass sein Handeln tödlich sein könnte und eben das billigend in Kauf genommen haben.

Ist das nicht nachweisbar, wäre eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags nicht mehr möglich. Dann bliebe von der Anklage lediglich die gefährliche Körperverletzung übrig. Die aber ist ziemlich sicher erfüllt: Jacek S. habe mit einem gefährlichen Werkzeug, dem Messer, auf das Opfer eingewirkt, sagte der Staatsanwalt im Gerichtssaal. Damit habe der Pole das Leben des Mannes gefährdet. Wegen seines Alkoholpegels kommt aber eine verminderte Schuldfähigkeit oder eine völlige Schuldunfähigkeit in Betracht.

Ein Einschnitt war die Tat jedenfalls für beide, sowohl für das Opfer als auch den mutmaßlichen Täter. Denn Jacek S. sitzt seit der Attacke in Untersuchungshaft. Ob er das Gefängnis nach dem Prozess wieder verlassen darf, wird sich an den nächsten Verhandlungstagen herausstellen. Angesetzt sind vier weitere. Weiter verhandelt wird am kommenden Freitag, dem 17. August. Dann hat auch der 32-Jährige die Gelegenheit, sich zu äußern. Der Vorsitzende Richter Theodor Horstkötter stellte dem Polen schon gestern in Aussicht: „Wenn der Angeklagte sich zur Tat einlässt, darf er annehmen, dass sich das positiv auf das Strafmaß auswirkt.“

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