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Landeshauptstadt: 30 Übergriffe auf Rettungsdienste

Rettungsdienste und Feuerwehr sehen sich immer häufiger Übergriffen von Bürgern ausgesetzt. In Potsdam sind die Zahlen aber vergleichsweise gering. 

Von Peer Straube

Potsdam - Rettungsdienste, Feuerwehr, Ordnungsamt und andere Blaulichtbehörden sehen sich in Potsdam immer wieder Übergriffen von Bürgern ausgesetzt – wenn auch in vergleichsweise geringer Zahl. Das geht aus einer Antwort des Rathauses auf eine Anfrage von CDU-Fraktionschef Clemens Viehrig hervor. Demnach habe es 2017 rund 30 solcher Vorfälle gegenüber Rettungsdienstmitarbeitern gegeben – bei rund 20.000 gefahrenen Einsätzen, schreibt die Stadt. Hauptsächlich habe es sich um „Beschimpfungen, verbale Gewaltandrohungen und einfache körperliche Gewaltandrohungen“ gehandelt, die vor allem im Rettungsdienst von Patienten ausgehen, hieß es. Auch finanziell hat das offenbar Auswirkungen, denn „Schäden an Rettungsmitteln und der Ausrüstung gehen meistens bei einer solchen Konfrontation mit einher“, schreibt das Rathaus in seiner Antwort.

Mitarbeiter werden in Deeskalation geschult

Bei den jährlich rund 3000 Feuerwehreinsätzen gebe es „deutlich weniger Übergriffe“, erklärt die Stadt, ohne allerdings eine konkrete Zahl zu nennen. Als Grund wird eine höhere Hemmschwelle der „Täter“ vermutet, schon deshalb, weil „die Anzahl der Besatzungsmitglieder bei einem reinen Feuerwehreinsatz viel größer ist“. Die Mitarbeiter würden in jährlich stattfindenden Fortbildungen zum Thema Deeskalation und dem Verhalten in Sonderlagen geschult, hieß es. Die Stadt arbeite dabei eng mit der Polizei und geschultem ärztlichen Personal zusammen.

Übergriffe gegen Ordnungsamtsmitarbeiter beschränken sich laut Stadt hauptsächlich auf Beleidigungen, die dann angezeigt würden. Allerdings habe es in den vergangenen drei Jahren auch vier tätliche Angriffe gegeben. Die städtische Behörde arbeite sehr eng mit der Polizei zusammen und hole sich in bestimmten Fällen dort auch personelle Unterstützung.

Einen von Viehrig angeregten „Tag des Respekts“ einzuführen, wird im Rathaus befürwortet. Ein solcher Tag könnte dafür genutzt werden, auf die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Rettern hinzuweisen, so die Stadt. 

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