Landeshauptstadt: 30 Millionen Euro für Wasserversorgung

Die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) greift für die Erneuerung des maroden Wasserleitungsnetzes in diesem Jahr tief in die Tasche. Knapp 30,6 Millionen Euro will die kommunale Stadtwerke-Tochter in den Austausch alter Leitungen investieren. Der EWP-Aufsichtsrat hat dem Finanzpaket bereits zugestimmt, am späten Mittwochabend beriet der Hauptausschuss dazu.

Der mit fast 9,5 Millionen Euro größte Teil des Geldes fließt in die Erneuerung alter Abwasserleitungen, für Trinkwasserleitungen sind knapp 7,5 Millionen Euro veranschlagt. 11,8 Millionen Euro des Gesamtbudgets für dieses Jahr stammen aus Fördermitteln.

Zu letzteren gehört der Austausch der Trinkwasserleitung und des Mischwasserkanals in der Friedrich-Ebert-Straße. Allein dafür stehen im ersten Bauabschnitt zwei Millionen Euro zur Verfügung. In der Friedrich-Ebert-Straße sind die Leitungen besonders anfällig – in den vergangenen Wintern hatte es dort mehrfach Rohrbrüche gegeben, die den Verkehr teilweise tagelang beeinträchtigt hatten.

Ausgetauscht werden in diesem Jahr außerdem Leitungen in der Ravensbergsiedlung, im Espengrund, in der Fontane- Freiliggrath- und Herderstraße, auf Hermannswerder, Am großen Horn, in der Eichenallee, der Rosenstraße, der Geschwister-Scholl-Straße sowie in der Charlottenstraße zwischen Linden- und Friedrich-Ebert-Straße. Hinzu kommt die Erschließung neuer Siedlungsgebiete, etwa des Plattner-Campus’ am Jungfernsee und der Speicherstadt. Wegen der dortigen Wohnungsbauvorhaben müssen außerdem etliche Leitungen umverlegt werden. Zudem hat die Stadt bei der EWP bereits die Planung für die Erschließung des Krampnitzer Kasernengeländes in Auftrag gegeben. Bekanntlich laufen für das Areal Voruntersuchungen für eine Entwicklung.

Für Sanierungsarbeiten an den technischen Einrichtungen der Wasserwerke, etwa Brunnen oder Kläranlagen, gibt die EWP 2012 insgesamt knapp 2,2 Millionen Euro aus.

Das Potsdamer Wasserleitungsnetz ist 918 Kilometer lang und – trotz Investitionen in Millionenhöhe – im Gegensatz zum Gasrohrnetz noch immer in einem vergleichsweise schlechten Zustand. Viele der alten Leitungen stammen noch aus der Kaiserzeit. In den vergangenen Jahren hat die EWP bereits enorme Summen in die Erneuerung der Wasserleitungen gesteckt. Allein 2011 und 2010 wurden insgesamt über 42 Millionen Euro ausgegeben. Auch in den Jahren davor lagen die Budgets teils in zweistelliger Millionenhöhe.