zum Hauptinhalt
Freie Wege auf beiden Seiten. Die Glienicker Brücke als Symbol der Teilung. Die Themenreihe „25 Jahre Deutsche Einheit“ beleuchtet Aspekte der Wende- und Nachwendezeit in Potsdam. In Diskussionen und Ausstellungen wird die Vergangenheit beleuchtet, aber auch ein Blick in die Zukunft gerichtet.

© Patrick Pleul/dpa

25 Jahre Deutsche Einheit: Einheitsfeier entzweit Potsdam

CDU und Grüne kritisieren die von der Stadt Potsdam veranstaltete Themenreihe „25 Jahre Deutsche Einheit“, sie finden diese zu einseitig. Die Stadt verteidigt sich mit vagen Aussagen.

Von Sarah Kugler

Potsdam - Die Stadtverwaltung verteidigt ihre Konzeption zu den Themenwochen „25 Jahre Deutsche Einheit“. Wie die Bereichsleiterin für Marketing, Birgit Sommer, am Mittwoch vor Journalisten sagte, seien die von der CDU und den Grünen erhobenen Vorwürfe, wonach die Veranstaltungen zu einseitig von Protagonisten der SPD und Linken besetzt seien, völlig unberechtigt. Man habe sich genau überlegt, wer für das Thema agieren könne, das parteipolitische Profil habe dabei keine Rolle gespielt. So sei die Besetzung der Podiumsdiskussion zum Thema „25 Jahre Stadtverordnetenversammlung“ am 20. Oktober, die im Fokus der Kritik liegt, lediglich nach Erfahrungswerten ausgesucht worden.

Man habe versucht, mit der Vorsitzenden des Stadtparlaments, Birgit Müller (Linke), und ihrem Vorgänger Helmut Przybilski (SPD) die Blickpunkte der Alteingesessenen und mit David Kolesnyk (SPD), dem jüngsten Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, den Blick der jüngeren Generation einzuholen, sagte Sommer. „Wäre letzterer etwa Mitglied einer anderen Partei, wäre die parteipolitische Mischung eine andere gewesen.“ Außerdem könne bei einer solchen Veranstaltung niemals allen Parteien Rechnung getragen werden. Schließlich solle das Publikum aktiv mit eingebunden werden.

"Blamage par excellence“

Die CDU-ANW-Stadtverordnetenfraktion, die schon vor Wochen auf „dieses Ärgernis“ hinwies, sieht in dieser Argumentation nur Ausflüchte. Steeven Bretz, Generalsekretär und Potsdamer CDU-Landtagsabgeordneter, betitelt es als „ein Armutszeugnis und eine Blamage par excellence“, dass für dieses wichtige Jubiläum keine angemessene Veranstaltung organisiert worden sei. Es fehle der Stadtspitze an Respekt gegenüber den zahlreichen Menschen, die sich in all den Jahren jenseits von SPD und Linken mit der Potsdamer Stadtpolitik auseinandergesetzt haben. Potsdam ließe sich schließlich nicht nur auf Rot-Rot reduzieren.

Grünen-Fraktionschef Peter Schüler kritisierte das Format als „nicht ausgesprochen phantasiereich“. Die erste freie Kommunalwahl in Potsdam nach Gründung der DDR 1949 habe eine Koalitionsmehrheit aus SPD, CDU und der Bürgerbewegungsfraktion Neues Forum/ Argus erbracht. Außerdem sei die Stadtpolitik seit 1990 maßgeblich durch den Geist der Bürgerbewegungen mitgeprägt worden, deren Vertreter in sämtlichen Veranstaltungen der Themenreihe fehlen würden. In Bezug auf die Podiumsdiskussion hofft Schüler auf eine Erweiterung des Teilnehmerfelds – was von Seiten der Stadt bisher aber abgelehnt wird.

Gespräche zur Wende- und Nachwendezeit in Potsdam

Mit den Themenwochen „25 Jahre Deutsche Einheit“ im Oktober lädt die Stadt ab Oktober jeden Dienstag zu Gesprächen zur Wende- und Nachwendezeit in Potsdam ein. Wie Dieter Jetschmanegg, Fachbereichsleiter Kommunikation, Wirtschaft und Beteiligung sagte, stehe dabei auch immer im Mittelpunkt, vor welchen Herausforderungen und Chancen die Menschen nach der Wende standen. Neben der erwähnten Podiumsdiskussion, gibt es dabei beispielsweise am 6. Oktober eine Diskussion zu „25 Jahren Stadtsanierung“ mit Dieter Lehmann, der städtische Fachbereichsleiter für Stadterneuerung, dem früheren Baustadtrat Detlef Kaminski sowie Carsten Hagenau, Geschäftsführer Projektkommunikation Hagenau GmbH und Koordinator des Arbeitskreises Stadtspuren.

Am 27. Oktober diskutiert unter anderem der Generaldirektor der Stiftung für Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Hartmut Dorgerloh, zu „25 Jahre Zugehörigkeit zum Unesco-Welterbe“. Alle Diskussionsrunden sind kostenfrei und finden jeweils ab 18 Uhr im Veranstaltungssaal des Bildungsforums, Am Kanal, statt. Begleitet wird das Programm von Ausstellungen, sowohl in allen Etagen des Bildungsforums als auch in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße.

Programm unter www.potsdam.de sowie www.gedenkstaette-lindenstraße.de,

ausgewählte Programmpunkte gibt es außerdem hier >>

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false